Rheinberg Ein Orgelkonzert in freier Wildbahn

Rheinberg · Arnim Bartetzky aus Budberg wagt am 20. August ein "Experimentalspiel" auf der Wiese hinter dem Ossenberger Schloss. Dort spielen Christoph Bartusek, Fritz Storfinger und Peter Bartetzky Orgelwerke von Bach, Händel und Mozart.

 Die Profispieler Fritz Storfinger, Peter Bartetzky und Christoph Bartusek (v.l.) lassen die Töne der Kirchenorgel in den Himmel über Schloss Ossenberg schweben.

Die Profispieler Fritz Storfinger, Peter Bartetzky und Christoph Bartusek (v.l.) lassen die Töne der Kirchenorgel in den Himmel über Schloss Ossenberg schweben.

Foto: AB

Die Idee ist verrückt, aber klasse und originell. Arnim Bartetzky, der vielseitige Musik-Profi aus Budberg, veranstaltet ein Orgel-Open-Air-Konzert. "Die Königin der Instrumente in freier Wildbahn", konstatiert er und würde sich über viele Zuschauer freuen, wenn das Spektakel am Sonntag, 20. August, ab 18 Uhr, auf der Wiese hinter dem Schloss Ossenberg steigt.

"Herzogin von Urach stellt mir die landwirtschaftlich genutzte Fläche in Absprache mit dem Pächter zur Verfügung", betont Bartetzky. Wichtig zu wissen: Man erreicht das Gelände über den Binnefeldweg, der (aus Richtung Ossenberg betrachtet) hinter der Z-Kurve am Schloss in die Borther Straße mündet.

 Aufgepasst, originelles Konzept! Veranstalter Arnim Bartetzky

Aufgepasst, originelles Konzept! Veranstalter Arnim Bartetzky

Foto: AB

Bartetzky, der selbst studierter Kirchenmusiker und auch Toningenieur ist, ist nicht der Erfinder dieses Konzepts, es hat bereits Orgelkonzerte unter freiem Himmel gegeben, wie er sagt: "Aber sehr, sehr selten und schon gar nicht hier in der Gegend." Ihn habe es schlicht und einfach gereizt auszuprobieren, ob sich das Konzept umsetzen lasse. Arnim Bartetzky: "Vor einem Dreivierteljahr habe ich mir eine Kirchenorgel für Vermietzwecke angeschafft. Und da war klar: Jetzt mache ich das."

Eine elektronische Kirchenorgel zwar. Allerdings eine mit Einzeltonsampling für jedes Register der 60 Tasten. Der Künstler und Veranstalter erklärt, was das bedeutet: "Jeder Ton ist in jeder Klangfarbe separat aufgenommen worden und entsprechend abrufbar." Die Orgel steht auf einer überdachten Bühne.

Stellt sich die Frage nach dem Sound. Der Klang einer Orgel ohne den kirchentypischen Hall - geht das überhaupt? "Ja", so der Budberger. "Die Abstrahlung erfolgt werkgetreu. Hauptwerk, Schwellwerk, Positiv und Pedal der Orgel werden - losgelöst vom Raum - über eine entsprechende Beschallungsanlage nachgestellt. Da fehlt dann auch der Hall nicht." Somit handelt es sich bei der Aufführung am 20. August nicht um ein reines Konzert. Das werde ein Experimentalspiel, an dem auch Technik- und Sound-Liebhaber Freude haben dürften. Bartetzky: "Ich werde die Vorgänge moderierend erklären. Damit den Leuten klar ist, wie das Ganze funktioniert." Die Orgel spielen werden drei Profis. Fritz Storfinger aus Oberhausen, Arnim Bartetzkys Bruder Peter Bartetzky aus Duisburg und der Rheinberger Kirchenmusiker Christoph Bartusek. Sie spielen Werke von Bach, Elgar, Händel, Holst, Mozart, Pachelbel, Saint-Saens, Schubert, Tschaikowsky und anderen Komponisten. Das Konzert dauert rund 80 Minuten. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird allerdings gebeten.

Sitzgelegenheiten für die Zuhörer gibt es keine. Bei schönem Wetter können und sollen sich die Leute auf eine Decke, einen mitgebrachten Klappstuhl oder ein Sitzkissen setzen.

(up)
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