Alpen Ein buntes Lichtermeer für St. Martin

Alpen · Der Martinszug in Menzelen feierte einen runden Geburtstag. Grundschule bastelte mit leuchtende Fensterbilder.

 Hoch zu Ross: St. Martin (Thorsten Bangert) teilte auf dem Marktplatz seinen roten Mantel mit dem armen Mann (Johannes Pins).

Hoch zu Ross: St. Martin (Thorsten Bangert) teilte auf dem Marktplatz seinen roten Mantel mit dem armen Mann (Johannes Pins).

Foto: Martinsverein

Der St.-Martins-Verein in Menzelen-Ost hat beim bunten Lichterzug auf 90 Jahre Dorfgeschichte zurückgeschaut. Unterlagen belegen, dass bereits 1925 in Menzelen-Ost ein Martinszug stattgefunden hat. Nun war es wieder soweit. Das Martinskomitee hatte für den runden Geburtstag wieder alles bestens organisiert. Das Vorstandsteam um Präsident Karl Heinz Oymann, viele fleißige Sammler sowie das eingespielte Team der Tütenpackerinnen hatten den Tag herbeigesehnt - wie die Kinder.

Im Pfarrzentrum war alles zur Tütenausgabe vorbereitet. Auf dem Hof der Wilhelm-Koppers-Grundschule stellte sich um 17.15 Uhr der Martinszug auf. Die Kinder des Kindergartens St. Walburgis mit Eltern und Erzieherinnen, die Schüler der Klassen 1 bis 4 mit ihren Lehrerinnen - dazwischen das Tambourcorps Menzelen-Ost und der Musikverein Menzelen, die den Zug stimmungsvoll begleiteten. Inmitten des Zuges St. Martin - Thorsten Bangert reitet seit acht Jahren in der Rolle des heiligen Mannes auf seinem prächtigen Pferd - gefolgt von der Feuerwehr und dem DRK Menzelen, die alle Teilnehmer sicher durch den Ort führten.

Seit Jahren ist es üblich, die Fenster der Grundschule zu Sankt Martin zu schmücken. Das Problem: Die viele Jahre genutzten Fensterbilder zerfielen in ihre Einzelteile und konnten nicht wieder verwendet werden. Rektorin Anette Krömker motivierte eine Gruppe von Müttern, neue Vorlagen zu fertigen. An einem Samstag im Oktober war klassenübergreifend mit rund 30 Kindern und Eltern sowie drei Pädagogen in zwei Klassenräumen geschnitten, gemalt und geklebt worden. Auch die Kinder des Offenen Ganztages und das Betreuungsteam trugen zu den leuchtenden Ergebnissen bei. So entstand in Zusammenarbeit eine neue farbenfrohe Dekoration für die Martinstage.

 Die Schüler der Wilhelm-Koppers-Grundschule haben nicht nur die Fenster der Klassen mit neuen Bildern geschmückt. Sie haben auch viel Fantasie in die Bastelarbeit für ihre Laternen gesteckt.

Die Schüler der Wilhelm-Koppers-Grundschule haben nicht nur die Fenster der Klassen mit neuen Bildern geschmückt. Sie haben auch viel Fantasie in die Bastelarbeit für ihre Laternen gesteckt.

Foto: Armin Fischer

Am Martinsabend sorgte das wunderschöne Fensterbild für große Freude. Es wird auch an den anderen Tagen der Woche nach Eintritt der Dämmerung beleuchtet und lädt die Bevölkerung ein, einen Blick darauf zu werfen.

Ziel des Zuges war der Marktplatz, wo Feuerwehr und fleißige Helfer alles für das Rollenspiel der Mantelteilung vorbereitet hatten. Dann ritt St. Martin mit seinem Pferd am Marktplatz seine Runde, bis er an einem kleinen Wald auf den armen Mann traf - Johannes Pins, der seit 17 Jahren diese Rolle übernimmt -, der auf einem Holzklotz saß. Dem armen Mann war es so kalt, das St. Martin nicht lange zögerte, mit seinem Schwert den Mantel teilte und eine Hälfte dem armen Mann reichte.

Nach dem Rollenspiel präsentierten die Kinder des Kindergartens einen Lichtertanz. St. Martin bedankte sich bei allen Helfern und Kindern und ritt davon. Der Martinszug setzte sich fortan in Richtung Kirche zum Pfarrzentrum wieder in Bewegung.

Die Bewohner der Ringstraße hatten den Zugweg mit vielen bunten Fackeln und Kerzen stimmungsvoll geschmückt. Das trug dazu bei, dass der Martinszug für die vielen kleinen Kinder wieder zu einem unvergesslichen Erlebnis wurde.

Im Pfarrzentrum verteilten die Tütenpackerinnen dann über 500 Martinstüten an Kinder und Senioren. Da auch die Kinder den Gedanken des Teilens aktiv leben sollen, standen am Ausgang des Pfarrheims Körbe bereit, in die Spenden abgelegt werden konnten. Im Kindergarten und in der Grundschule werden ebenfalls Spenden gesammelt, die dann an die Tafel in Alpen weitergeleitet werden als Präsent für bedürftige Menschen.

(RP)
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