Alpen Eheleute Siemens in Kontakt mit "ihrer" Flüchtlingsfamilie

Alpen · Kurz lebte die junge Familie aus Syrien mit der neugeborenen Sham in Alpen, ehe sie - amtlich verordnet - weiter reisen musste.

 Ahed und Jehad mit ihrem Sohn Sham und Margret Siemens.

Ahed und Jehad mit ihrem Sohn Sham und Margret Siemens.

Foto: arfi

Dieses Jahr werden die Eheleute Siemens ganz bestimmt nie mehr vergessen. Anfang Oktober ereilte sie ein Notruf aus dem Rathaus. Ahed (19) hatte nach monatelanger Flucht aus dem kriegzerstörten Damaskus im Marien-Hospital in Wesel Töchterchen Sham - was so viel heißt wie Syrien - geboren. Zurück in die Massenunterkunft, das wäre in dieser Situation alles andere als hilfreich gewesen. Die Siemens standen parat und boten der jungen Flüchtlingsfamilie eine Herberge in ihrem Haus an, damit Sham ihre ersten Lebensmonate dort in einem geschützen Raum verbringen konnte.

Das Domizil An den Teichen in Alpen war zwar nur von kurzer Dauer. Doch der Kontakt ist bis heute nicht abgebrochen. Amtlich verordnet ging's für die kleine syrische Familie Ende Oktober weiter in die Zentrale Übergangseinrichtung via Stenden in Kerken.

Inzwischen sind die drei der Stadt Siegen zugewiesen worden und dort ankommen. Sie bewohnen ein Zimmer in einer Gemeinschaftsunterkunft.

Sie melden sich weiter in Alpen. "Ihnen geht es den Umständen entsprechend gut", erzählt Margret Siemens, die mit Ahed und ihren Mann Jehad regelmäßig Kontakt hält. Per WhatsApp ist das trotz der sprachlichen Hürde ganz gut möglich. Fotos zeigen, dass sich die kleine Sham, die inzwischen drei Monate alt ist, prächtig entwickelt. Margret Siemens ist davon überzeugt, dass es ein Wiedersehen geben wird. "Sobald die Familie sich in Norderhein-Westfalen frei bewegen kann, möchte sie uns besuchen. Mit Sicherheit", so die 59-Jährige. "Den jungen Leuten hat es in Alpen sehr gut gefallen. Sie können sich gut vorstellen, später hierhin zurückzukehren.

Im Hause Siemens ist die Flüchtlingsfamilie noch immer ein wichtiges Thema. "Natürlich vergisst man so ein intensives Erlebnis nicht so schnell", sagt Margret Simens. "Wir sprechen noch sehr oft darüber", erzählt sie.

Die völlig neue Erfahrung möchte sie nicht missen. "Ich kann nur jeden dazu ermuntern, sich auf so etwas einzulassen", so die Gastgeberin. "Für uns war es eine tolle Zeit, die uns sehr bereichert hat."

(RP)
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