Rheinberg Dümmen-Zentrale wächst und gedeiht

Rheinberg · Die Pflanzen-Experten bauen in Eversael ein neues Hightech-Elite-Gewächshaus. Die Nachbarn werden stets informiert.

 Eine Mitarbeiterin beim Stecken von Jungpflanzen. Dümmen Orange ist führend in der Züchtung und Entwicklung von Schnittblumen, Blumenzwiebeln, Sukkulenten, Topf- und Beetpflanzen sowie Stauden.

Eine Mitarbeiterin beim Stecken von Jungpflanzen. Dümmen Orange ist führend in der Züchtung und Entwicklung von Schnittblumen, Blumenzwiebeln, Sukkulenten, Topf- und Beetpflanzen sowie Stauden.

Foto: Dümmen

Die Firma Dümmen Orange investiert kräftig in den Standort Rheinberg am Dammweg in Eversael. Der erste Spatenstich für ein neues Elite-Gewächshaus erfolgte jetzt im Rahmen einer kleinen Feierstunde mit etwa 30 geladenen Gästen. Der neue Komplex bildet die Basis für die weltweite Produktion aller Sorten und Arten des Dümmen-Orange-Portfolios. Er sei somit "das Herzstück jeder Produktion und soll Maßstäbe auf dem Gebiet neuer, moderner Hygienestandards setzen", so das Unternehmen. Dümmen rechnet mit einer Bauzeit von zehn Monaten.

Die Investition unterstreiche, wie wichtig der Standort Rheinberg für den weltweit agierenden Pflanzenzüchter ist, sagte Thomas Bousart, seit drei Jahren Geschäftsführer am Standort Rheinberg. "Dümmen hat sich in den vergangenen Jahren unheimlich stark entwickelt", so Bousart. "Allerdings sind die Investitionen in den Standort Rheinberg etwas zu kurz gekommen. Deshalb wollen wir da jetzt etwas tun."

 Edward Verbakel, Urszula Lawecka, Frank Tatzel, Thomas Bousart und Benjamin Goepferich (v.l..) bei Spatenstich für das Elite-Gewächshaus.

Edward Verbakel, Urszula Lawecka, Frank Tatzel, Thomas Bousart und Benjamin Goepferich (v.l..) bei Spatenstich für das Elite-Gewächshaus.

Foto: Dümmen

Ein wichtiger Pfeiler des Unternehmens ist die Pflanzengesundheit, deshalb investiert Dümmen Orange rund fünf Millionen Euro in den Bau des Elitestandortes für Beet- und Balkonpflanzen, Stauden, Schnittblumen und Topfpflanzen-Sortimente. Für das Gewächshaus standen verschiedene Standorte zur Debatte, doch die Wahl fiel auf Rheinberg. "Der Standort hat eine zentrale Lage in Europa, ein gutes Klima und bietet qualifiziertes Personal", so Bousart. Das künftige 10.000 Quadratmeter große Glasgewächshaus teilt sich in einen Quarantäne- und einen Elite-Mutterpflanzen-Bereich und ist weltweit einzigartig. "Es handelt sich mehr um ein Labor", so der Geschäftsführer. "Wir haben hier die Möglichkeit, besondere Hygienestandards zu erreichen und können so ein Backup unseres wertvollen Pflanzenmaterials sicherstellen."

Auch eine Erweiterung in den nächsten Jahren ist bereits geplant. Es stehen weitere Flächen zur Verfügung, so dass der Bereich in Zukunft auf etwa 3,5 Hektar ausgebaut werden kann. Das sichert langfristig Arbeitsplätze und stärkt die Region, freut sich auch der Bürgermeister der Stadt Rheinberg Frank Tatzel. Derzeit beschäftigt Dümmen am Dammweg in Eversael 150 fest angestellte Frauen und Männer.

Auch wenn Familie Dümmen das Unternehmen vor zwei Jahren verkauft hat - an einer guten Gepflogenheit hat sich nichts geändert: Nach wie vor werden die Nachbarn über spürbare Veränderungen informiert und gebeten, ihre Meinung zu sagen. Auch am Montagabend gab es wieder eine solche Runde, an der 20 Anwohner teilnahmen. "Wir möchten Sie darüber informieren, was durch die Bauarbeiten auf Sie zukommt und die Belästigungen für Sie so gering wie möglich halten", versprach Thomas Bousart.

Es werden Gebäude der Gärtnerei abgerissen, andere erneuert und es wird ganz neu gebaut. Klar, dass es dabei zu Baustellenlärm und andere Störungen kommt. "Ich bitte jeden von Ihnen, sich an uns zu wenden, wenn es Belästigungen oder Schäden gibt. Das ist uns wichtig", sagte Simon Schulz, Mitglied der Familie Dümmen und mit der technischen Leitung betraut. Die Nachbarn berichteten von zu schnell durch den engen Dammweg fahrenden Lkw, von Bauarbeiten, die sich bei der Arbeit zu laut von niederländischen Schlagern berieseln lassen und von nächtlichen Störungen durch Rollwagen, auf denen Paletten transportiert werden. Das alles notierten sich die Dümmen-Leute und versicherten, sich darum zu kümmern. Der Aus- und Umbau auf dem 75.000 Quadratmeter großen Grundstücke sei wie eine Operation am offenen Herzen", sagte Thomas Bousart. "Aber es muss sein. Wenn alles fertig ist, lassen wir Sie auch 30 Jahre wieder in Ruhe. Versprochen."

Die gute Nachricht für die Anwohner: Ab Juni nutzt Dümmen einen Logistik-Standort in Kevelaer. Dadurch wird der Logistikverkehr in Eversael mittelfristig um 70 Prozent sinken.

(up)
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