Rheinberg Dümmen plant neue Gewächshäuser

Rheinberg · Thema im Bauausschuss: Der Eversaeler Gartenbaubetrieb möchte 3,5 Hektar Hallen abreißen und durch neue ersetzen.

Nach den gravierenden internen Umstrukturierungen im Gartenbaubetrieb Dümmen in Eversael soll es dort bald auch sichtbare Veränderungen geben. Der Bau- und Planungsausschuss stellt in seiner Sitzung am Mittwoch (17 Uhr, Stadthaus, Raum 249) die Planungen des Unternehmens vor.

Die Tobias Dümmen Jungpflanzen GmbH hat vor, die in den 80er Jahren gebauten, 3,5 Hektar großen Glas- und Foliengewächshäuser abzureißen und durch moderne, energiesparende Glasgewächshäuser zu ersetzen. Im ersten Bauabschnitt soll ein etwa ein Hektar großes Gewächshaus entstehen. 0,9 Hektar dieser Fläche, so heißt es in der Vorlage, stehen für die Züchtung der Pflanzen zur Verfügung, der Rest sei für Büro, Kantine und Toiletten. Mit 5,80 Meter wird das neue Gewächshaus mehr als einen Meter niedriger sein als die jetzigen Gebäude.

Was die Anwohner interessieren dürfte: Der Innenraum des Neubaus wird in 17 hermetisch voneinander abgetrennten Pflanzenabteilungen gegliedert, um zu verhindern, dass sich Pflanzenkrankheiten verbreiten. Jede dieser Abteilungen bekommt ein Schattier- und Verdunklungssystem. Dadurch kann kein Licht nach außen dringen und die Kulturen werden auch über Nacht mit Wachstumslicht beleuchtet, ohne dass Anwohner und Umwelt etwas davon mitbekommen.

Einen weiteren Vorteil dieses Systems bilde seine thermische Funktion in der Nacht. Dadurch könne bis zu 100 Prozent Energie eingespart werden. Der verbleibende Energiebedarf wird über Blockheizkraftwerke abgedeckt. Das für die Pflanzen erforderliche Wasser wird aus einem Tiefbrunnen und das öffentliche Brauchwassernetz gewonnen. Überschüssiges Wasser soll umweltschonend wieder verwendet werden. Dümmen hat Anfang Juli einen Antrag auf Abbruchgenehmigung gestellt. Er werde derzeit geprüft, teilte die Verwaltung mit.

"Dümmen Orange", wie das Unternehmen seit der Fusion der Firmen Dümmen und Agribio (Niederlande) mit mehr als 15 Marken und weltweit knapp 6000 Mitarbeitern vor knapp vier Jahren heißt, hat sich im Dezember 2015 mit der Private-Equity-Gesellschaft BC Partners auf den Verkauf der Mehrheit seiner Firmenanteile geeinigt (die RP berichtete). Am Standort in Eversael arbeiten rund 140 Festangestellte, hinzu kommen Saisonkräfte.

Im Januar hatte das Unternehmen mitgeteilt, in Eversael zwei neue Gebäudeteile zu bauen: Zum einen eine neue Elite-Abteilung, in der unter besonderen Hygienebedingungen das Ausgangsmaterial für Mutterpflanzen aufgebaut wird. Diese Pflanzen würden in vier der Südbetriebe - El Salvador, Guatemala, Kenia und Äthiopien - verschickt. Zum anderen ein "Center of Excellence", wo die Gattungen bewurzelt werden, die besondere Kulturbedingungen benötigen und nicht ausgelagert werden können.

(up)
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