Kreis Wesel Dümmen hat Mehrheitsanteile verkauft

Kreis Wesel · Das Private-Equity-Unternehmen BC Partners ist beim weltweit führenden Gartenbaubetrieb aus Rheinberg eingestiegen.

 Ein kleiner Weihnachtsstern aus der Rheinberger Dümmen-Produktion

Ein kleiner Weihnachtsstern aus der Rheinberger Dümmen-Produktion

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Beim Gartenbauunternehmen Dümmen im Rheinberger Vorort Eversael haben sich gravierende Änderungen ergeben. "Dümmen Orange", wie das Unternehmen seit der Fusion der Firmen Dümmen und Agribio (Niederlande) mit mehr als 15 Marken vor drei Jahren heißt, hat sich mit der Private-Equity-Gesellschaft BC Partners auf den Verkauf der Mehrheit seiner Firmenanteile geeinigt. Der endgültige Abschluss wurde im Dezember vollzogen. Das Management bleibt mit seiner derzeitigen Beteiligung bestehen. Dümmen Orange werde mit dem neuen Gesellschafter seine Bemühungen verstärken, nah am Kunden innovativ zu sein, heißt es.

Biense Visser, Vorstandsvorsitzender der Dümmen Orange, ist erfreut über die Entwicklung: "Der neue Mehrheitsaktionär - BC Partners - ist ein angesehenes und aufstrebendes Private-Equity-Unternehmen mit einem praxisorientierten Geschäftsansatz. In der Branche sind sie bekannt als erfolgreicher Investor. Strategisch unterstützen sie Unternehmen in ihren Potenzialen. Als Management haben wir eine gute Basis aufgebaut und freuen uns über ihr großes Vertrauen in unser Unternehmen. BC Partners wird Dümmen in seiner Wachstumsstrategie unterstützen und weiter zur Professionalisierung des Unternehmens beitragen."

Jean-Baptiste Wautier, Managing Partner bei BC Partners, kommentiert: "Dümmen Orange ist ein lebendiges, innovatives und wachsendes Unternehmen mit einem talentierten und erfahrenen Management-Team, das eine beeindruckende Erfolgsbilanz im Gartenbau aufweist. Wir freuen uns, die ehrgeizige Wachstumsstrategie in Vertrieb, Marketing und Züchtung durch Investitionen und Akquisitionen zu unterstützen."

Dümmen Orange ist eines der führenden Unternehmen in der Züchtung und Entwicklung von Schnittblumen, Topf- und Beetpflanzen sowie von Stauden. Das Unternehmen beschäftigt weltweit mehr als 6000 Mitarbeiter. Neben einem großen Marketing- und Vertriebsnetz verfügt Dümmen Orange über ein starkes Netzwerk von Produktionsstandorten. Durch den Verkauf sei es zu einigen Neueinstellungen insbesondere im Produktmanagement und der Planungsabteilung gekommen, teilte Dümmen auf RP-Nachfrage mit. Das habe im Wesentlichen damit zu tun, dass bestimmte Bereiche der Organisation in Rheinberg konzentriert werden. Entlassungen werde es nicht geben. Am Standort in Eversael arbeiten 140 Festangestellte, hinzu kommen Saisonkräfte. Auf die Frage, warum das Unternehmen verkauft habe, hieß es gestern: "Dümmen ist diesen Schritt gegangen, um für das Unternehmen weiter Wachstum garantieren zu können und die Firma auf eine breitere Basis zu stellen. Mittlerweile ist die Firma in ihrem Segment weltweit führend und wächst weiter." Der bisherige Geschäftsführer Tobias Dümmen hat sich aus dem operativen Geschäft zurückgezogen, hält aber noch eine Minderheitsbeteiligung. Dümmen plant in Eversael auch bauliche Veränderungen. "Dazu sind wir seit ein paar Monaten im Gespräch mit der Stadt Rheinberg und haben verschiedene Möglichkeiten am Standort sowie im weiteren Rheinberger Stadtgebiet geprüft", so Unternehmenssprecherin Iris Schulz. Allerdings stoße man auf Probleme mit dem Bergbau. Die Verhandlungen mit der RAG laufen seit vielen Jahren.

Angedacht gewesen sei, in Eversael zwei neue Gebäudeteile zu bauen: zum einen eine neue Elite-Abteilung, in der unter besonderen Hygienebedingungen das Ausgangsmaterial für Mutterpflanzen aufgebaut wird. "Diese Pflanzen würden in vier unserer Südbetriebe - El Salvador, Guatemala, Kenia und Äthiopien - verschickt; zum anderen ein ,Center of Excellence', wo die Gattungen bewurzelt werden, die besondere Kulturbedingungen benötigen und nicht ausgelagert werden können", so Iris Schulz. In der vergangenen Woche habe Dümmen von einem Markscheider eine Stellungnahme erhalten, die die Risiken eines Neubaus auf den Grundstücken bewertet. Dies liege nun zur weiteren Bewertung bei der Geschäftsleitung.

(RP)
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