Rheinberg Drehtürmodell: Rheinbergs Europaschüler lernen selbstständig

Rheinberg · Norbert Giesen, Schulleiter der Rheinberger Europaschule, machte die anwesenden Eltern neugierig, als er bereits bei der Begrüßung ins Schwärmen geriet. Zu Recht. 19 Schüler präsentierten aus dem pädagogischen Drehtürmodell, dem Lernkonzept auf freiwilliger Basis, ihre Arbeiten. Sie entstanden im vergangenen Schuljahr in den Jahrgangsstufen 5 bis 7 in selbstständiger Arbeit in der Schule und zuhause.

 Melvin Leverberg hatte eine komplette Torwartausrüstung mitgebracht, um über den Hockeysport zu berichten.

Melvin Leverberg hatte eine komplette Torwartausrüstung mitgebracht, um über den Hockeysport zu berichten.

Foto: Armin Fischer

Die Themen hatten die Jugendlichen frei ausgesucht, fünf Monate Zeit stand zur Verfügung. Die Lehrerinnen Kathrin Stimpel und Sonja von der Crone betreuten mit einer Unterrichtsstunde pro Woche diese freiwilligen Arbeiten. "Wir haben eine tolle Zeit in kleinen Teams erlebt. Für mich war es die schönste Schulstunde in der Woche, bei der auch ich total viel gelernt habe. Ganz spannend war für mich die hohe Lernfreude aus Schülerseite", sagte Sonja von der Crone.

Von wegen simple Themen, die an diesem Abend entweder als Vortrag mit Power-Point-Präsentation oder im Museumsgang im Gespräch mittels Plakat präsentiert wurden.

Der Wissenserwerb machte auch den anwesenden Eltern Spaß. Wer weiß schon, wie ein Magnetresonanztomograph (MRT) funktioniert und wie teuer eine Herzuntersuchung ist. Justus Vaupel (Klasse 8f) hat dafür gesorgt, dass diese Wissenslücke geschlossen ist. Martha Wendler (Klasse 7f) lud im Sportdress zum Feldhockey ein, berichtete über die Faszination und die Tücken dieses Sports, den Trainingszeiten in ihrem Verein, dem TuS Rheinberg. Als Botschafterin für den Hockeysport erhielt sie viel Applaus.

Ricarda Sasse (8c) enttarnte Mobbing-Mechanismen, speziell das zerstörende Cybermobbing, das sich verstärkt gegen Jugendliche richtete. Sie machte auf Hilfen und Ansprechpartner, auch an der Europaschule, aufmerksam. Janik Künzel (6d) erläuterte eine Muskelerkrankung, die Muskeldystrophie vom Typ Duchenne. Das Themenspektrum gab sich von Leopardengeckos bis Kindernothilfe facettenreich. Hinzu kamen weitere Beträge aus dem Talentshop.

Damit nicht genug, denn im Museumsgang warteten weitere Stationen mit Informationen unter anderem zur Freiheitsstatue, Erdöl, den Berggorillas, Modellautos, dem Zuckerfest und alten Meistern wie Leonardo da Vinci.

Die Eltern kamen bei ihrem Rundgang aus dem Staunen nicht mehr heraus und fragten interessiert zu verschiedenen Themen nach. Für die Jugendlichen im Museumsgang war das überhaupt kein Problem, sie meisterten souverän die Lage und zeigten sich auf Augenhöhe und überaus sattelfest. Nicht nur die Art der Präsentation beeindruckte.

Die jeweiligen Beiträgen schlossen ordnungsgemäß mit der Quellenangabe. "Mancher hat erst gerade den Umgang mit Power-Point gelernt", sagte Sonja von der Crone, die bereits im vergangenen Jahr mitgemacht hatte. "Ich bin erneut über die Themenauswahl und die Präsentation überrascht", sagte sie später.

(sabi)
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