Rheinberg Dorfwerkstatt Bönninghardt nimmt Desinteresse als Ansporn

Rheinberg · Bönninghardt Die Enttäuschung der Initiatoren war groß. Nur 16 Zuhörer waren in die Gaststätte Thiesen gekommen, um sich über die Entwicklungen der Dorfwerkstatt Bönninghardt zu informieren. "Wahrscheinlich wissen viele Bönninghardter mehr als wir", sagte Ortsvorsteher Rüdiger Kootz. Und Johannes Schmitz aus dem Werkstatt-Team: "Es ist schade, dass die Resonanz so gering ist. Aber wir lassen uns nicht entmutigen, sondern nehmen das als Ansporn." Schmitz, Jürgen Wiegert und Friedhelm Böckmann trugen die Schwerpunkte vor. Bauamtsleiter Ulrich Geilmann unterstützte sie. Dorfplatzgestaltung: Für das "Dreckloch" vor dem ehemaligen Bahnhof gibt es bereits Pläne. Zum Teil gepflastert, mit Sitzbank, Pavillon, Terrasse, Bouleplatz, Fahrradständern, einer Ecke für den Maibaum und einer für die Altglascontainer lasse sich der Platz zu einer Art Dorfmittelpunkt aufwerten. Ein entsprechender Antrag ist in den Gemeindeentwicklungsplan 2030 aufgenommen. Ein Förderantrag könne im Mai gestellt werden, sagte Geilmann. 2011 könne mit einer Förderung gerechnet werden. Kreisverkehr: Auch für den gewünschten Kreisverkehr an der Kreuzung Bönninghardter Straße / Winnenthaler Straße / Issumer Weg gibt es einen Plan. Das Problem: Weil die Bönninghardter Straße Landstraße ist, ist der Landesbetrieb Straßenbau zuständig, und der tut sich bei Veränderungen schwer. "Den Kreis Wesel haben wir allerdings auf unserer Seite", so Geilmann. Gespräche mit dem Landesbetrieb sollen bald geführt werden, ein Förderantrag könnte 2011 folgen. Klare Ansage des Amtsleiters: "Wir müssen noch dicke Bretter bohren." Fahrradwege: An der Winnenthaler Straße hat sich die Dorfwerkstatt für einen Weg entlang der Straße und gegen eine Trassenführung "durch die Karpaten" (Jürgen Wiegert) entschieden. Auch hier ist nicht die Gemeinde Entscheider, weil es sich um eine Kreisstraße handelt. Mit dem Kreis sind schon Gespräche geführt worden. Die Finanzen könnten der Planung einen Strich durch die Rechnung machen. Für die Reparatur des maroden Radwegs entlang der Bönninghardter Straße fehlt dem Land das Geld. Verschlechtert sich der Zustand, erwägt der Landesbetrieb eine Nutzungseinschränkung. Beschilderung: Der Wunsch, beide Ortsteile zu einer geschlossenen Ortschaft zu erklären, ist nicht zu verwirklichen. Immerhin könnte man die Eingangsschilder (Issumer Weg) so verlegen, dass die Bushaltestellen innerörtlich liegen. Verkehrsberuhigung: Die Ortsdurchfahrt lasse sich auch mit einfachen Mitteln beruhigen, sagte Friedhelm Böckmann – z.B. durch Fahrbahnverengungen. Sinnvoller als Blitzer sei die Installation von mobilen Messanlagen. Für die Anschaffung werden Sponsoren gesucht.

Die Dorfwerkstatt im Internet:

(RP)
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