Rheinberg Die Super-Stimme

Rheinberg · Sängerin Angelique Hohl, besser bekannt als Angie Damschen, hat den Beinamen „die schwarze Perle vom Niederrhein“. Heute ist sie Gastsängerin beim großen Michael-Wendler-Konzert in Oberhausen.

Das Stück geht ans Herz. „Und dennoch liebst du mich“, schmachtet Michael Wendler, der Schlager-Star aus Dinslaken. Den Sonnyboy kennt man für Festzelt-Kracher wie „Sie liebt den DJ“, hier aber setzt er auf das große Gefühl. Dann, nach den ersten Takten, plötzlich eine Frauenstimme im Hintergrund. Schwarzes Timbre. Gänsehaut. Eine Stimme, die die Schlager-Ballade zu echter Musik macht. Es ist die Stimme von Angelique Hohl aus Borth. Vielen ist die Sängerin unter ihrem Mädchennamen Angie Damschen ein Begriff. „Die schwarze Perle vom Niederrhein“ hat man die zierliche 40-Jährige mit der phänomenalen Stimme einmal genannt.

Vor mehr als 11 000 Besuchern

Heute Abend wird Angie Damschen besagten Wendler-Song nach der Studio-Session auch live veredeln. In der Oberhausener Köpi-Arena vor mehr als 11 000 Zuschauern. Michael Wendler stellt dort sein neues Album „Best of“ vor und hat die Bortherin als Gastsängerin engagiert. Kennengelernt haben sich die beiden bisher noch nicht. Angie Damschen: „Der Kontakt lief über Tontechniker Hermann Niesig, den ich gut kenne. Er hat zu Michael Wendler gesagt: Wenn du eine Chorsängerin brauchst, dann musst du die Angie nehmen. Darauf hat er sich meine Stimme angehört und die Sache war geritzt.“

Es ist der erste Live-Auftritt der Sängerin seit langer Zeit. In den vergangenen Jahren hat sie sich rar gemacht. Und das hat mit der Gruppe „Wind“ zu tun, bei der sie von 1996 bis 1998 sang. Zwei Jahre lang ein Konzert nach dem anderen, Fernsehauftritte von „ZDF-Hitparade“ bis „Immer wieder sonntags“, ein hektisches Leben aus dem Koffer. „Ich war kaum noch zu Hause“, erzählt die Musikerin. „Das wurde zu viel. Ich wollte das nicht mehr und habe einen Schlussstrich gezogen.“

Was natürlich nicht bedeutet, dass sie mit dem Singen ganz aufgehört hat. Denn ihre starke Stimme ist ihr Markenzeichen. „Ich stamme aus einem sehr musikalischen Elternhaus“, sagt die 40-Jährige. Gesangsunterricht hatte sie nie, Angie Damschen ist Autodidaktin.

Jean Shy und La Toya Jackson

„Alcatraz“, dann die „Maybelline Band“ und die mehrjährige Zusammenarbeit mit der US-Soul-Röhre Jean Shy, später dann das Pop-Projekt „Pont Neuf“ und viele, viele Studioarbeiten für bekannte Leute. Die berühmteste war sicher La Toya Jackson, Michael Jacksons Schwester. Auf einem Album von P.M. Sampson wirkt sie mit, auf mehreren Wind-Platten und auf Scheiben von Bata Illic, Francesco Napoli oder Géraldine Olivier. Und Werbespots hat sie gesungen: für Meister Propper, D2, Good Year, Nissan oder Warsteiner-Pils.

„Schlager ist aber gar nicht mein Ding“, so die Sängerin. „Ich mag Soul und R’n’B. Songs wie ,Get here’ von Oleta Adams oder neuere Sachen von Joss Stone.“ Im Studio wird man ihre Röhre auch weiterhin hören können, live wohl eher nicht. Angelique Damschen: „Nur für Xavier Naidoo würde ich eine Ausnahme machen.“

(RP)
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