Rheinberg "Die Stöfferer" sind 50 Jahre auf der Bahn

Rheinberg · Der Kegelclub wurde am 23. Dezember 1967 im Gasthof "Zu den drei Kronen" aus der Taufe gehoben. Die Mitglieder kamen alle aus der katholischen Jugend. Aus den Keglern sind Freunde geworden. Einige sind schon verstorben.

 "Die Stöfferer" (hinten v.l.) Willi Riemann, Fritz Weis, Hans-Gerd Drötboom und Hans-Theo Mennicken sowie (vorn v.l.) Gerd Hackfurth und Winfried Nickenig.

"Die Stöfferer" (hinten v.l.) Willi Riemann, Fritz Weis, Hans-Gerd Drötboom und Hans-Theo Mennicken sowie (vorn v.l.) Gerd Hackfurth und Winfried Nickenig.

Foto: Armin Fischer

Wenn es einen Ort gab, an dem sich Rheinberg früher traf, war das bei Anni und Hans Gardemann in der Gaststätte "Zu den drei Kronen" - zum Feierabendbier an der Theke, zu Karneval oder zu diversen Festen und Feiern. Viele Clubs wurden hier aus der Taufe gehoben. Wie der Kegelclub "Die Stöfferer". Den hat am 23. Dezember 1967 - einen Tag vor Heiligabend - eine Gruppe junger Rheinberger gegründet. Dazu gehörten Hans-Theo Drötboom, Bernhard Evers, Jupp Scholten, Norbert Evers, Albert von Thenen, Richard Imping, Hans Vervoort, Werner Wrobel, Burkart Nickenig und Wirt Hans Gardemann.

Der Name "Die Stöfferer" war mehr als eine Bierlaune. Schließlich ist das die plattdeutsche Bezeichnung für einen Handfeger. "Alle waren in der katholischen Jugend (KJG) aktiv, für die war's kein Problem, alle Neune von der Bahn zu fegen", erzählt Winfried Nickenig. Andere Interpretationen des Clubnamens seien aber durchaus beabsichtigt.

Wirt Hans Gardemann war erster Präsident, später Ehrenpräsident. Die Traditionskneipe an der Orsoyer Straße 9 gibt es längst nicht mehr. Doch die "Stöfferer" gehen auch 50 Jahre nach der ersten Kugel noch immer auf die Bahn. Mehr noch: In den letzten fünf Jahrzehnten sind aus jungen Männern, die sich zum Kegeln treffen, Freunde geworden, die gemeinsam durch dick und dünn gehen. Kegeltouren, Vatertagsausflüge, Hochzeitenfeiern und viele Unternehmungen haben die Truppe zusammengeschweißt.

Doch es gab auch traurige Momente zu beklagen, die die "Stöfferer" vor die Frage gestellt haben, wie es weitergehen soll. Innerhalb weniger Monate starben Burkard Nickenig, Christoph Schiffer, Richard Imping und Karl "Kalla" Baaken. Verstorben sind auch die Gründer Norbert Evers, Hans Gardemann, Jupp Scholten und Hans Vervoort. Ein "Stöfferer" hatte mal gesagt "Lass uns Spaß haben, solange wir noch können". Für alle ein Zeichen, sich nicht unterkriegen zu lassen. Heute sind noch die Gründungsmitglieder Hans-Theo Drötboom und Bernhard Evers dabei. Hinzugekommen sind Hans-Gerhard Hackfurth, Winfried Nickenig, Hans-Theo Mennicken, Fritz Weis und Willi Riemann.

Für alle war aber nicht nur der Kegelabend, sondern anfänglich auch die Arbeit in der KJG sowie bei den Rhinberkse Jonges wichtig. Auch hier haben die "Stöfferer" Verantwortung übernommen. Unter anderem fünf Tollitäten, vier Ehrensenatoren sowie zwei Präsidenten kommen aus Reihen des Kegelclubs. Ihre Spuren haben die "Handfeger" auch in der Kommunalpolitik hinterlassen. Hans-Theo Mennicken wurde 2004 zum Bürgermeister gewählt.

Zum Goldjubiläum fuhren die Kegler in Rheinbergs Partnerstadt Hohenstein-Ernstthal. Hier stand nicht nur ein Kegelwettkampf gegen "de Lochschieber", Kegelclub des einstigen Hohenstein-Ernstthaler Bürgermeisters Erich Homilius, auf dem Programm, sondern auch der Sachsenring mit neuem Start-Ziel-Turm. Dresden und Chemnitz waren außerdem Ausflugsziele.

(RP)
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