Rheinberg ,Die Schüler sind die Gewinner'

Rheinberg · Ministerin Sylvia Löhrmann sieht die neue Gemeinschaftsschule Rheinberg als Erfolgsmodell: "Sie ist am Ort gewollt". Auch Bürgermeister Mennicken und Schulleiter Giesen sprechen von "ansteckender Aufbruchstimmung".

Wie schafft man es, eine nagelneue Schul in der Stadt in der gebührenden Würde aus der Taufe zu haben — zugleich aber 160 Mädchen und Jungen so anzusprechen, dass sie nicht schon nach der ersten Rede gelangweilt den Saal verlassen?

Die richtige Antwort fanden diejenigen, die gestern den offiziellen Teil der Einschulungsfeier für die neue Gemeinschaftsschule Rheinberg zusammengestellt hatten: Sie ließen wohlgesetzten Worten "der Großen" in bunter Reihe hübsche Musikvorträge und kleine Sketche folgen, die Schülerinnen und Schüler der Realschule für ihre neuen kleinen Kollegen am Schulzentrum einstudiert hatten.

Atemberaubendes Tempo

Doch auch wenn die 160 neuen Gemeinschaftsschülerinnen und -schüler gestern die Hauptpersonen waren: Natürlich war gestern auch die Gelegenheit für Politik und Verwaltung, das Werden der neuen Schule zu beschreiben. Bürgermeister Hans-Theo Mennicken machte den Auftakt und bekannte: "Vor einem Jahr hätte ich mir nicht träumen lassen, dass wir heute Schuleinweihung und Einschulung feiern würden".

Denn es ist gerade einmal ein Jahr her, dass die ersten Ansätze zur Bildung von Gemeinschaftsschulen formuliert wurden. Real- und Hauptschule in Rheinberg hätten damals die Bereitschaft signalisiert, bei diesem Projekt mitzumachen. Auch als Reaktion auf zurückgehende Schülerzahlen am Ort. Die Politik habe zugestimmt. Und dann hätten die Pädagogen hervorragende Arbeit geleistet, als in atemberaubendem Tempo das Konzept für die neue Gemeinschaftsschule auf die Beine gestellt wurde.

An einem Strang

Für die "Schule der Zukunft", wie Schulministerin Sylvia Löhrmann gestern betonte. Eine Schule, die "vor Ort gewollt ist, für die an einem Strang gezogen wird" und um deren Erfolg der Grünen-Politikerin nicht Bange ist. "Die Kinder sind die Gewinner" — durch längeres gemeinsames Lernen, durch ein umfassenderes Schulangebot auch mit gymnasialen Standard, in dem alle Kinder willkommen sind." Löhrmann: "Man spürt eine Aufbruchstimmung, die ansteckend und motivierend ist".

Schulleiter Norbert Giesen konnte da nur zustimmen und noch einmal hervorheben, dass in der Gemeinschaftsschule alles Gute der bisherigen Haupt- bzw. Realschule zusammengefasst und weiterentwickelt werde. Im Mittelpunkt: das gemeinsame Lernen. Und ein ambitioniertes Ziel, das sich seine Schule gesetzt habe: "Wir möchten erreichen, dass uns nach neun Jahren mindestens 60 Prozent der heute Eingeschulten mit dem Abitur verlassen."

(RP/rl)
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