Rheinberg Die Saison endete mit Tubaklängen

Rheinberg · Mit barocker und moderner Klassik läutete "Twobiano" die Sommerpause der Musikalischen Gesellschaft ein.

In Orchestern sitzen Tubenspieler in der letzten Reihe, um direkt vor den Pauken die Luft vibrieren zu lassen. Dabei können sie auch in der ersten Reihe stehen, um einen Raum erklingen zu lassen. Das bewiesen am Sonntagabend die Bläser Rubén Durá de Lamo und Constantin Hartwig. Begleitet von Christine Rahn am Klavier, bliesen sie in der Stadthalle die Saison der Musikalischen Gesellschaft aus.

Das machten die Drei, die sich als Gruppe Twobiano nennen, mit Stücken aus Barock und Moderne. Dabei waren die jungen Musiker wagemutig und unkonventionell. Zum Beispiel übernahmen Rubén Durá de Lamo und Constantin Hartwig beim Konzert für zwei Violinen in d-Moll von Antonio Vivaldi die Rolle der Streicher, die sich von der Pianistin Christine Rahn unterstützen ließen. Oder die Beiden versetzten beim Orchesterstück "Air" von Johann Sebastian Bach die Luft in eine herrliche Stimmung. Das konnten sie, weil sie ihre Blechblasinstrumente virtuos beherrschen.

Das unterstreichen die Auszeichnungen, die sie gewannen, und die Konzertauftritte, die sie haben. Rubén Durá de Lamo, der 29 Jahre alt ist, holte unter anderem Preise beim Hochschulwettbewerb Lübeck und beim Deutschen Musikwettbewerb Stuttgart. Constantin Hartwig spielt regelmäßig bei der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und bei den Münchener Symphonikern mit, selbst wenn er erst 23 Jahre alt ist. Dabei können sich die beiden Tubenspieler auf Christine Rahn am Klavier verlassen, die mit ihren 26 Jahren schon den zweiten Preis beim Bach-Wettbewerb in Köthen und Schumann-Wettbewerb Zwickau gewann.

Neben der barocken Musik lieben diese jungen Musiker die moderne Klassik, die von Jazz und Tango beeinflusst ist. So präsentierten sie das Stück "America" aus dem Musical "West Side Story" von Leonard Bernstein, das jazzige Trio für zwei Tuben und Klavier der noch lebenden Komponistin Anna Baadsvik oder die "Geschichte des Tangos" von Astor Piazzolla. Dazu spielte Christine Rahn am Klavier die "Drei Preludien" von George Gershwin mit ihrer diffizilen Harmonik und die "Argentinische Tänzen" von Alberto Ginestera.

Bei der Zugabe wechselten die drei Musiker in die Romantik. Nachdem die 100 Zuhörer kräftig applaudiert hatten, spielten sie das Blumenduett aus der Oper Lakmé von Leo Delibes.

Am 6. September beginnt die neue Spielzeit.

(got)
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