Rheinberg Die Römerstraße bleibt gefährlich

Rheinberg · Eine Tempo-Begrenzung von 50 auf 30 km/h wird es in Höhe der Römer-Apotheke und der Ärzte am Annaberg nicht geben. Unterdessen berichtet Theo Horster aus Alpsray von seinem Unfall: Er wurde vor der Apotheke angefahren.

 Theo Horster gestern Nachmittag an der Stelle der Römerstraße, wo er am vergangenen Donnerstag von einem Auto angefahren worden ist.

Theo Horster gestern Nachmittag an der Stelle der Römerstraße, wo er am vergangenen Donnerstag von einem Auto angefahren worden ist.

Foto: Christoph Reichwein

Die Schmerzen haben inzwischen etwas nachgelassen, aber der Schreck steckt Theo Horster noch in den Knochen. Am vergangenen Donnerstag hatte der 81 Jahre alte Alpsrayer einen Unfall auf der Römerstraße - in Höhe der Römer-Apotheke. "Ich hatte morgens um acht Uhr einen Termin bei meinem Hausarzt", erzählt Horster. "Meinen Wagen habe ich auf der östlichen Seite der Römerstraße abgestellt." Vom Kreisverkehr Bahnhofstraße seien mehrere Wagen vorbeigefahren. Horster trat hinter seinen Wagen zurück und wartete ab. Als er dann die Straße fast überquert hatte, sei ein Wagen angefahren gekommen und erfasste ihn. Horster: "Der Fahrer erwischte mich mit dem Außenspiegel am Arm - so heftig, dass der Spiegel abgerissen ist. Und ich wurde zu Boden gerissen." Benommen sei er mit Hilfe anderer Passanten in die Apotheke gebracht worden und habe dort für kurze Zeit das Bewusstsein verloren. "Zum Glück kam gerade in diesem Moment mein Arzt Dr. Simon in die Apotheke. Er kümmerte sich sofort um mich", so der Alpsrayer, der Prellungen und Hämathome davontrug.

Theo Horster schildert das alles, weil es seiner Ansicht nach in die aktuelle verkehrspolitische Diskussion passt. "Die Römerstraße ist wirklich gefährlich, vor allem für ältere Menschen, die dort die Straße überqueren müssen, um zum Arzt oder zur Apotheke zu gelangen", berichtet das Unfallopfer. "Ich kenne Autofahrer, die nicht mehr über die Römerstraße fahren und lieber die Umgehungsstraße nehmen. Ich finde, dass dort etwas passieren muss. Ein Tempolimit auf 30 km/h oder es muss ein Zebrastreifen her."

Dieser Meinung ist auch Norbert Reimann, der das Thema bereits im August des vergangenen Jahres beim Bürgermonitor der RP zur Sprache brachte. Danach kam einiges ins Rollen. CDU-Ratsherr Klaus Wittmann nahm sich der Sache an, seine Fraktion stellte einen Antrag. Sie forderte den Bau von Querungshilfen und die Einführung von Tempo 30. In der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses in der vergangenen Woche empfahl die Verwaltung, beides abzulehnen. Für die Anordnung eines Zebrastreifens fehlten die verkehrlichen Voraussetzungen, auch seien die Anforderungen für die Einführung von Tempo 30 auf der Römerstraße nicht gegeben.

Nicht nur Norbert Reimann, der die Situation an der Römerstraße mehrmals pro Woche erlebt und die Sitzung im Stadthaus als Besucher verfolgte, hatte nur ein Kopfschütteln für die Einschätzung der Verwaltung übrig. Auch Grünen-Sprecher Jürgen Bartsch war verwundert - darüber, dass das Thema offenbar keiner Fraktion wichtig genug war, um es in der Sitzung noch einmal mit ein paar Sätzen zu würdigen. Die Stadt verlasse sich auf die Einschätzung der Polizei, müsse dies aber nicht tun. Er fragte, was von der Stadt selbst aktiv getan worden sei.

Jonny Strey, Fachbereichsleiter Sicherheit und Ordnung, sagte, die Stadt habe eine Verkehrszählung "sehr ernsthaft" betrieben. In der Spitze seien dort 31 Fußgänger gezählt worden, die die Straße in einer Stunde querten, doch erst ab 100 Fußgänger müsse gehandelt werden. Auch habe es Hinweise darauf gegeben, dass die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h eingehalten werde. Es wird an der Römerstraße also vorerst alles so bleiben wie es seit langem ist.

(up)
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