Rheinberg Die Polizei rät: Augen auf und Tasche zu

Rheinberg · Mit Aktionen wie gestern auf dem Rheinberger Wochenmarkt warnen die Ordnungshüter vor Taschendiebstählen. "Wir wollen die Leute dafür sensibilisieren, besser auf ihre Wertsachen aufzupassen", sagt Pressesprecherin Sabine Vetter.

 Bezirksdienstbeamter Werner Speckamp gestern auf dem Rheinberger Markt im Gespräch mit Gertrud Schenk (rechts). Auch Helga Webers hörte interessiert zu, welche Tipps der Polizist parat hatte.

Bezirksdienstbeamter Werner Speckamp gestern auf dem Rheinberger Markt im Gespräch mit Gertrud Schenk (rechts). Auch Helga Webers hörte interessiert zu, welche Tipps der Polizist parat hatte.

Foto: Armin Fischer

Es kann jedem immer und überall passieren. Einen Moment nicht aufgepasst und das Portemonnaie oder gleich die gesamte Handtasche sind weg. Und damit auch alle wichtigen Wertsachen wie Ausweise, Bankkarten oder das Smartphone. Damit Taschendiebe in Zukunft weniger Chancen haben, klärt die Polizei die Bürger gezielt auf und gibt Tipps zum Schutz gegen Diebstahl.

So auch gestern auf dem Rheinberger Wochenmarkt. "Augen auf und Tasche zu" heißt die Aktion der Polizei Nordrhein-Westfalen. "Wir wollen die Leute dafür sensibilisieren, besser auf ihre Wertsachen aufzupassen. Taschendiebstahl kann überall passieren", erklärte Sabine Vetter, Polizeipressesprecherin im Kreis Wesel. Zusammen mit den Bezirksdienstbeamten Hans-Werner Speckamp und Rolf Proest sprach sie gezielt die Leute an, die offensichtlich zu sorglos waren. Aber es gab auch Lob für die bereits aufmerksamen Bürger.

So etwa für Gertrud Schenk. Die 85-jährige Rheinbergerin passt immer gut auf ihre Wertsachen auf. "Ich nehme nie viel Bargeld mit und trage es am Körper. So ist mir bisher auch noch nichts geklaut worden. Ich finde es sehr gut, dass die Polizei so eine Aktion macht", sagte sie.

Neben der direkten Ansprache möglicher Opfer verteilten die Beamten auch Informationszettel, auf denen die Vorgehensweise von Trickbetrügern beschreiben werden.

Eine bekannte Masche ist demnach die Ablenkung. Die Täter arbeiten meist im Team. Einer lenkt das Opfer ab, während ein anderer das Portemonnaie klaut. Häufig beobachten die Täter ihre Opfer am Bankautomaten und wissen genau, wo diese das Geld aufbewahren.

Genau diesem Trick fiel Gisela Rouenhoff aus Orsoy vor ein paar Monaten zum Opfer. "Ich habe Geld am Automaten abgehoben. Dann sprach mich ein junger Mann an, zeigte mir eine Visitenkarte und sagte immer wieder ,Hospiz'", erinnert sich die 81-Jährige. "Als ich zu Hause war, habe ich in meine Tasche geguckt, und mein Portemonnaie war weg. Ich bin sofort zurück zur Sparkasse. Auf dem Überwachungsvideo konnte man sehen, dass mir eine Frau das Portemonnaie geklaut hat während mich der Mann abgelenkt hat. Ein junges Pärchen. Sie haben mich wohl schon die ganze Zeit beobachtet."

Seitdem passt die Rentnerin ganz genau auf. "Ich hole mein Geld nur noch am Schalter und habe kein Portemonnaie mehr in der Tasche. Das Geld trage ich jetzt auch immer direkt am Körper", erklärte sie.

Sie ist leider kein Einzelfall. Im vergangenen Jahr gab es zwischen Januar und Juli neun gemeldete Taschendiebstähle in Rheinberg, in diesem Jahr bereits sieben.

"Die Zahlen sind hier zwar nicht so hoch, aber in den größeren Städten im Umkreis wie Moers oder im CentrO in Oberhausen ist die Gefahr, einem Taschendiebstahl zum Opfer zu fallen, schon größer", so Vetter.

Weitere Informationen und Tipps

(sjes)
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