Rheinberg Die Ossenberger mögen es besinnlich

Rheinberg · Beim Martinimarkt auf dem Dorfplatz duftete es nach Glühwein und Waffeln, dazu erklang stimmungsvolle Musik.

 Das stimmungsvolle Licht an den Ständen lockte viele Interessenten.

Das stimmungsvolle Licht an den Ständen lockte viele Interessenten.

Foto: Armin Fischer

Der Duft von Glühwein und Waffeln hing in der Luft, ein Lagerfeuer sorgte für wohlige Wärme, und dazu spielte der Posaunenchor der Evangelischen Kirchengemeinde Borth-Wallach. Ob gewollt oder nicht: Der fünfte Ossenberger Martini-Markt erinnerte sehr an die im kommenden Monat anstehende Vorweihnachtszeit. Das zeigte sich auch am Stand von Fritz Jürgen Hans, dessen Krippenfiguren reißenden Absatz fanden. "Viele meiner Kunden stellen die Krippe schon mit Beginn der Adventszeit auf", weiß der Vynener. Dass es bis dahin nicht mehr allzu lange dauert, hat auch der Ossenberger Holzkünstler Alexander Lehmann erfahren, der aus dem vollen Birken- oder Lindenholz die Heilige Familie entstehen lässt: "Kaum hatte ich sie fertig, war sie auch schon verkauft."

Die Qualität des Ossenberger Martini-Marktes hat sich längst herumgesprochen; dicht gedrängt gingen die Besucher durch die Budengasse. Das Geheimnis des Erfolges liegt in der Gemeinschaft, das zeigte sich auch bei den leckeren Versuchungen des Heimatvereins. "Ganz Ossenberg hat für uns gebacken, das kommt gut an. Die Walnusstorte mit Zimt war sofort weg", freut sich Birgit Roes. Die Freude über den Martini-Markt dringt sogar bis nach Afrika. Dafür sorgt die Familie Grimm, die mit ihrem Förderverein und zahlreichen Freunden ein Hospital in Tansania unterstützt. "Wir nähen und stricken wie der Teufel für Afrika", gesteht Barbara Grimm und verweist auf ein reichhaltiges Angebot bunter Fußwärmer: "Ringelsöckchen für die Kinder gehen immer."

Einen guten Zweck erfüllt auch das Rheinberger Tandem-Projekt, bei dem "Flüchtlingsfrauen" basteln, malen und nebenbei gezielt die deutsche Sprache lernen. Carsten Kämmerer hat sich ein Bild mit verliebten Bären ausgesucht. "Das ist für meine Freundin, die heute leider nicht mitkommen konnte", erklärte der Ossenberger. Den heißesten Arbeitsplatz hatte sich Wolfgang Sommer ausgesucht. Dass die Schlange am Stand der KAB-Ortsgruppe Ossenberg nicht abriss, lag für den Reibekuchenbäcker auf der Hand: "Bei uns gibt es einfach die leckersten Reibekuchen weit und breit."

Um die Gunst der Kunden konkurrieren müssen die Ossenberger Vereine und Einrichtungen nicht, denn was am Ende übrig bleibt, wird fair geteilt. Davon profitiert auch der Ossenberger Kindergarten, der an diesem Tag unter anderem selbst gemachten Essig im Angebot hatte. "Unser Außengelände hat eine Aufarbeitung nötig, dafür brauchen wir Geld für Spielgeräte", sagte Erzieherin Elfi Schlieper. Weil in wenigen Tagen die 111. Ossenberger Karnevalssession beginnt, überraschte die Jugendabteilung der KAG mit "närrischen Waffeln". Aber was macht eine Waffel närrisch? "Natürlich unsere Verkäuferinnen", sagte Anja Holbeck-Quasnik und lachte. Zur musikalischen Unterhaltung trugen neben dem Posaunenchor die Kinder des Kindergartens sowie der Chor "Klingende Gedanken" bei. Abgeschlossen wurde der Markt mit einem Feuerwerk der "Pyro-Brothers".

(erko)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort