Alpen Deutschland schönste Hasen in Alpen

Alpen · In der Taubenhalle fand ein besonderer Schönheitswettbewerb statt: Bundesvergleichsschau der Hasen und Lothringer.

 Auch der Bauch des rotbraunen Hasenkaninchens wird genau untersucht. Martin Sigrist aus der Schweiz prüft, welcher Hase den Titel verdient hat.

Auch der Bauch des rotbraunen Hasenkaninchens wird genau untersucht. Martin Sigrist aus der Schweiz prüft, welcher Hase den Titel verdient hat.

Foto: armin Fischer

In der Alpener Taubenhalle fand jetzt ein ganz besonderer Schönheitswettbewerb statt. Bei der Bundesvergleichsschau der Hasen und Lothringer wurde Deutschlands schönster Rammler gesucht. 42 Hasenliebhaber aus der gesamten Bundesrepublik und der Schweiz waren an den Niederrhein gekommen, um den Preisrichtern ihre insgesamt 271 Kandidaten vorzustellen.

Ihren Käfig bezogen die meisten Mümmelmänner erst in der Nacht zu Freitag. "Die meisten haben eine lange Anreise und kommen spät an. Bis sieben Uhr musste eingestallt sein, denn um acht beginnen die Wertungsrichter mit ihrer Arbeit", erklärte Paul Kremers. Dass die Bundesvergleichsschau in Alpen stattfindet, bezeichnet der Vorsitzende des Hasen-und Lothringerclubs Rheinland als Glücksfall: "Wir haben hier mit der Taubenhalle. Und mit den Vereinen in der Nähe, die uns unterstützen, optimale Voraussetzungen."

Um Deutschlands schönstes Langohr zu werden, muss ein Hase teamfähig sein: Gewertet werden immer nur Vierergruppen. Die bestehen entweder aus einem Alttier und drei Nachkommen, vier Geschwistern oder zwei Geschwisterpaaren. Neben einem glänzenden Fell und einer vorzüglichen Körperhaltung entscheidet auch bei Meister Lampe die schlanke Linie. "Das Gewicht muss zwischen 3,5 und 4,25 Kilogramm liegen. Aber Hasen sind sehr sportlich, die setzen selbst im Käfig kein Fett an", erläutert Kremers.

Der Heinsberger muss es wissen, denn gegen 15 Uhr stand fest, dass sich sein Quartett der Rasse "Hase Rotbraun" vor dem Thüringer Züchter Rainer Rahaus den deutschen Meistertitel gesichert hat. Für den mehrfachen nationalen Titelträger Paul Kremers ist das fast schon Routine, seinen größten Erfolg feierte er 2012 in Leipzig. "Da haben sich meine Tiere gegen 110.000 Konkurrenten durchgesetzt und mich zum Europameister gemacht", erzählt der ehemalige Bankkaufmann stolz.

Neben der Kategorie "Hase Rotbraun" gibt es noch die Rassen "Hase Lohfarbig" und "Hase Weiß". Die Gattung "Hase Süßsauer" gibt es im Hause Kremers hingegen selten: "Natürlich wandert schon mal ein Tier in den Kochtopf, aber generell züchte ich mit den Tieren bis ins hohe Alter."

Für Peter Erdmann war es an diesem Tag nicht allzu schwer, sich den Meistertitel zu sichern. Denn der Züchter aus dem hessischen Rinnbach war in der Gattung "Hase Weiß" der einzige Teilnehmer. "Weiße Hasen sind extrem selten", erklärt Kremers. Überhaupt dürfte die Anzahl der Zuchttiere zurückgehen, denn den Züchterverband plagen große Nachwuchssorgen. "Die Interessen der Jugendlichen haben sich verlagert, dazu kommen veränderte Wohnungssituationen. Ich halte viele Vorträge an Schulen und Kindergärten, um das Interesse für das Hobby zu wecken", sagt Kremers unserer Redaktion.

Nach der Leistungsschau nutzten die Züchter das Treffen für einen intensiven Erfahrungsaustausch bei Grillwurst und Kaltgetränken.

(erko)
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