Rheinberg Deutschland - eine gute Erfahrung

Rheinberg · Zwei Wochen lang war Rheinberg die Heimat für 13 junge Leute aus sämtlichen Teilen der Welt. Den Schulalltag haben sie am Amplonius-Gymnasium kennengelernt, spannend für die Jugendlichen waren aber auch Currywurst und Falafel.

 Im Rheinberger Amplonius-Gymnasium haben die PAD-Schüler eine Druckschrift über ihr Land, die Reise nach Deutschland und ihren Eindruck von den Deutschen gestaltet.

Im Rheinberger Amplonius-Gymnasium haben die PAD-Schüler eine Druckschrift über ihr Land, die Reise nach Deutschland und ihren Eindruck von den Deutschen gestaltet.

Foto: Armin Fischer

Fleisch, Käse und Brot - davon essen die Deutschen sehr viel, meint Hamzi, 16, aus Malaysia. "Ich esse hier aber am liebsten Falafel", sagt er. Sie schmecke ihm nicht nur gut, sondern sei auch definitiv ohne Schweinefleisch. "Das darf ich als Muslim nicht essen."

Hamzi ist einer von 13 Schülern, die für zwei Wochen mit einem vom Pädagogischen Austauschdienst (PAD) finanzierten Stipendium für vier Wochen nach Deutschland gekommen sind; zwei Wochen verbrachten sie in Rheinberg. In Kooperation mit dem Amplonius-Gymnasium lernen die Jugendlichen zwischen 16 und 18 Jahren den deutschen Schulalltag kennen. Untergebracht sind sie bei Gastfamilien. "Seit über 30 Jahren gibt es dieses Projekt schon", sagt Petra Floris, die betreuende Lehrerin des Austauschs, stolz.

Während ihres Aufenthalts in Deutschland haben die jungen Leute viel Neues erlebt. "Ich mag die Jahreszeiten hier", sagt Gideon aus Namibia. "Bei uns ist es immer nur heiß. Hier wechselt das Wetter. Auch Regen ist mal schön." Neben dem Wetter hat es ihm vor allem das Essen angetan: "Ich liebe Currywurst und Apfelpfannkuchen." Nur mit Kohlensäure in Getränken kann er sich nicht recht anfreunden: "Hier ist alles Sprudel", sagt er.

Der 17-Jährige lernt seit vier Jahren Deutsch und hat sich über einen Sprachwettbewerb für das Stipendium qualifiziert. "Wir mussten ein Theaterstück vorspielen", sagt er. Insgesamt sechs Jugendliche aus ganz Namibia wurden so für das Programm ausgewählt. In Malaysia dagegen wurden die Schüler durch ein Interview ausgesucht, für das sie von den jeweiligen Lehrern vorgeschlagen wurden, erklärt Hamzi. Der 16-Jährige ist zum ersten Mal in Europa und ist in Deutschland vor allem von der Architektur und der Infrastruktur begeistert. "Die Häuser in den Städten sehen sehr schön aus", sagt er. Außerdem gefalle ihm, dass die Bahnen immer pünktlich seien und dass es sie überhaupt gibt. "Bei mir zu Hause gibt es nur in der Hauptstadt so viele Züge."

Doch wieso lernen die Jugendlichen überhaupt Deutsch? Veronika, 16, aus der Slowakei hat eine klare Antwort darauf: Sie will nach der Schule in Deutschland oder Österreich studieren. Um dafür schon jetzt die optimalen Voraussetzungen zu schaffen, besucht sie ein deutsch-slowakisches Gymnasium. Bis auf die naturwissenschaftlichen Fächer findet der Unterricht dort auf Deutsch statt.

Während ihres Aufenthalts in Rheinberg haben die Deutschschüler auch umliegende Städte wie Bonn und Köln besucht. In Berlin waren sie bereits, abschließen werden sie ihren Aufenthalt in München.

Um ihre Erlebnisse in Deutschland festzuhalten, haben die 13 Jugendlichen eine gemeinsame Zeitung entworfen und mit Inhalt bepackt. Neben Berichten über die Ausflüge und den Alltag in Deutschland stellen sie darin auch typische Rezepte aus den jeweiligen Ländern vor. Gideon hat sich für die sogenannte 'Melktert', einer Art Milchkuchen entschieden. "Die ist wirklich sehr lecker," sagt er.

www.amplonius.de www.kmk-pad.org

(RP)
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