Alpen Der Siebzigste wird auf der Bühne gefeiert

Alpen · Der Alpener Chorleiter, Arrangeur und Komponist Hans-Heinrich Struberg - "Struppi" - hat am Sonntag Geburtstag.

Alpen: Der Siebzigste wird auf der Bühne gefeiert
Foto: Fischer, Armin (arfi)

Ist es Zufall, dass Hans-Heinrich Struberg an seinem 70. Geburtstag nicht zu Hause bei Kaffee und Kuchen sitzt, sondern auf der Bühne steht und aller Voraussicht nach für einen weiteren großen Erfolg Applaus einheimst? Wer "Struppi" kennt, der weiß: Etwas anderes ist gar nicht vorstellbar! Dieser quirlige Mann ist voller Musik, er ist ein Kreativposten vor dem Herrn. Am Sonntag wird der Alpener, der seit einigen Jahren im Weseler Exil lebt, 70 Jahre alt.

Dann hat Struppi die Premiere des Historicals "Räuber Brinkhoff" mit dem Männergesangverein Martonair im Pädagogischen Zentrum in Alpen hinter sich. Und steht zum zweiten Mal mit schauspielernden Sängern und Orchester auf der Bühne. "Dass das terminlich so auskommt, ist nicht auf meinem Mist gewachsen", beteuert Struppi und lächelt jungenhaft. "Aber es ist passiert und ich freue mich darüber."

Struppi - so nennt ihn eigentlich jeder - ist Alpener durch und durch. Dort wurde er geboren, mitten im Ort wuchs er auf und ging dort zur Schule. Das Abitur legte er später am Friedrich-Spee-Gymnasium in Geldern ab. Danach begann er ein Musikstudium in Münster. "Ich wollte unbedingt Organist werden", erinnert er sich. "Aber mein Handgelenk hat aufgrund eines ungünstig verheilten Bruchs aus der Kindheit nicht mitgespielt, die Belastungen waren zu hoch." Nach der ersten Prüfung wechselte er dann nach Duisburg und studierte Deutsch, Katholische Religion und natürlich Musik auf Lehramt. Struppi wurde Hauptschullehrer mit Leib und Seele. 45 Jahre hat er den Beruf ausgeübt, war Referendar in Rheinberg, unterrichtete später in Wesel, dann wieder 25 Jahre in Rheinberg und zuletzt in Xanten. Dort ist er noch heute hin und wieder als Musiklehrer im Einsatz.

Den Wunsch, Musiker zu werden, hatte er schon früh. Als er zehn Jahre alt war, hörte er in der Basilika in Kevelaer die Krönungsmesse von Mozart, hörte die Musiker und sagte zu seiner Mutter: "Das will ich auch werden." Ein Wunsch, der blieb. Er lernte anfangs Blockflöte, dann schnell Klavier und Orgel, machte seinen Abschluss an der Kirchenmusikschule in Münster und kann als Chordirektor ADC alle Chöre leiten. Schon früh übernahm er das Doppelquartett Wesel, bevor er 1968 Chorleiter und Organist bei St. Peter in Büderich wurde. 1971 übernahm er den Kirchenchor in Menzelen-Ost, später den Alpener Martonair-Chor und er gründete den Chor Cantemus in Büderich. Immer wieder sorgte Struberg mit spektakulären Musikprojekten für Furore. Man schätzt ihn, weil er Ahnung hat und weil er Menschen mitreißen kann. "Das ist mein Naturell", sagt der Musiker. "Sonst hätte ich gar nicht erst Lehrer werden brauchen." Er liebt das Leben, hat Spaß an vielen Dingen, reist und liest gerne und sagt: "Ich bin stolz darauf, dass ich selbst nicht merke, dass ich jetzt 70 bin." Er habe stets das Bestreben, "das Unmögliche möglich zu machen". So gelingt es ihm, 80-jährige Männer zu Höchstleistungen auf der Bühne anzutreiben. Und wenn es keine passende Musik gibt, dann komponiert und arrangiert er selbst welche. Wie für die Räuber-Brinkhoff-Produktionen. Strubergs Perspektive: "Es wird nicht langweiliger. Ideen und Themen für die nächsten Jahre habe ich genug."

Ein Satz, den nicht nur viele Alpener gerne hören werden.

(RP)
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