Rheinberg Das Turbo-Internet ist auf dem Weg

Rheinberg · Telekom verlegt im Rheinberger Stadtgebiet bis Ende des Jahres 27 Kilometer Glasfaserkabel zu 38 superintelligenten Verteilerstationen. Von dort gehen die Signale weiter über herkömmliche Kupferleitungen bis zu den Hausanschlüssen.

 Simon Pohlen (Telekom)l, Mirco Hövelmann, Techniker der Telekom, Bürgermeister Frank Tatzel und Wirtschaftsförderer Thomas Bajorat (v.r.)

Simon Pohlen (Telekom)l, Mirco Hövelmann, Techniker der Telekom, Bürgermeister Frank Tatzel und Wirtschaftsförderer Thomas Bajorat (v.r.)

Foto: Fischer

Rheinberger können bald mit Volldampf durchs weltweite Netz rauschen. Die Telekom hat mit dem Ausbau der Highspeed-Internetleitung begonnen. Insgesamt 27 Kilometer Glasfaserkabel werden in den kommenden Monaten zwischen Wallach und Orsoy verlegt und 38 Verteilerstationen errichtet. Die sind nicht nur größer als ihre Vorgänger, sie haben es auch in sich.

"Die grauen Kästen am Straßenrand werden richtig intelligent. Sie werden mit modernster Technik ausgestattet zu einer Art Mini-Vermittlungsstelle", erklärt Telekom- Mitarbeiter Simon Pohlen. Im Beisein von Bürgermeister Frank Tatzel und Wirtschaftsförderer Thomas Bajorat wurde jetzt ein solches Multifunktionsgehäuse (MFG) am Ossenberger Mühlenweg vorgestellt.

Bis zu diesem MFG gelangen künftig die Lichtsignale aus der Glasfaserleitung, werden dort in elektronische Impulse umgewandelt und über das bestehende Kupfernetz weiter in die Haushalte gesendet. "Der Kunde bekommt davon nichts mit, er kann nach wie vor seine Telefondose nutzen. Wenn er unseren neuen V-DSL Anschluss nutzen möchte, muss er sich allerdings bei uns melden", so Pohlen.

Da der Ausbau "diskriminierungsfrei" erfolgt, können auch Kunden anderer Telekommunikationsanbieter in den Genuss des schnellen Internets gelangen. Die monatlichen Kosten für Telekom-Kunden richten sich nach der gewünschten Geschwindigkeit und variieren zwischen 34,96 Euro für einen 16 Mbit/s Anschluss bis zu 44,95 Euro für den 100 Mbit/s-Anschluss.

Dazu kommen eventuell Kosten für einen Router, der mit der Vectoring-Technik klarkommt. "Beim Vectoring erkennt ein Computer automatisch mögliche Schwachstellen im Kupfernetz und sendet ein Ersatzsignal. Man kann sagen, dass wir eine Technik zum Kunden bringen, bei der es keine Einschränkungen mehr gibt", verspricht Pohlen.

Bis spätestens Ende des Jahres wird ganz Rheinberg mit dem schnellen Internet versorgt sein, versichert die Telekom. Und das ist erst der Anfang. "Im nächsten Jahr wird ein Software-Update vorgenommen. Mit dem dann verfügbaren Super-Vectoring stehen den Rheinbergern dann Bandbreiten bis zu 250 Mbit/s zur Verfügung. Und selbst dabei muss es nicht bleiben", so Pohlen. Mittelfristig lautet das Ziel, die Kupferkabel komplett durch Glasfaser zu ersetzen. Wer wissen möchte, wann er auf die digitale Überholspur wechseln kann, erfährt das entweder im Telekom-Shop am Markt oder im Internet unter www.telekom.de/schneller.

Dass die bunte Welt des Internets aus aschgrauen Kästen kommt, muss nach Meinung von Thomas Bajorat nicht so bleiben: "Wir werden in der Werbegemeinschaft und dem Stadtmarketing örtliche Künstler suchen, die bereit sind, diese Kästen aufzuwerten."

(erko)
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