Rheinberg Dänen-Blues im Schwarzen Adler

Rheinberg · Thorbjørn Risager - eine Stimme rau wie Schmirgelpapier. Mit der Band The Black Tonados begeisterte er das Publikum im Schwarzen Adler.

 Thorbjørn Risager & The Black Tornado

Thorbjørn Risager & The Black Tornado

Foto: Lemm

Dass die dänische Acht-Mann-Band "Thorbjørn Risager & The Black Tornado" zu den ganz Großen der skandinavischen Musikszene gehört und längst auch hierzulande eine feste Größe ist, zeigte sich am Samstag vor der Eingangstür des Schwarzen Adlers in Vierbaum, wo einige Fans noch auf ein frei gewordenes Ticket hofften.

Das Musikmagazin "Bluesnews" bezeichnete den Sänger Thorbjørn Risager zuletzt als "Däne mit der schwarzen Stimme", dessen Musik sich im Spannungsfeld zwischen Blues, R&B, Rock, Jazz und Soul bewegt. Für Trompeter Peter Kehl ist diese enorme Bandbreite sehr wichtig: "Das hält uns zusammen, es ist für jeden was dabei. Fürs Publikum ist die Abwechslung ganz wichtig."

Rund 170 Gäste standen dichtgedrängt vor der Bühne, als Risager nach kurzer Ansprache in die Saiten greift und den Gig mit dem flotten "If you wanna leave" aus dem aktuellen Album "Too many roads" eröffnet. Es folgt ein wilder Ritt durch die musikalische Prärie vom eher funkigen "Paradise" über die Jazz-Nummer "Drowning" bis hin zum temperamentvoll-furiosen Boogie "The Straight and Narrow Line", ebenfalls aus dem erstmals selbst produzierten Album.

Wichtiger Eckpfeiler der Band ist das Duo Kasper Wagner (Saxophon) und Peter Kehl (Trompete), die den Sound der Band mit kongenialem Zusammenspiel erst richtig rund machen. Dazu die schmirgelpapierraue Stimme eines Thorbjørn Risager, bei dem das Gehirn automatisch Bilder voller Aschenbecher und leerer Whiskyflaschen ans Bewusstsein sendet. Düster und eindrucksvoll verleiht sie der Nat-King- Cole-Nummer "China Gate" einen eigenständigen Charakter und macht sie so fast zur Eigenkreation.

Höhepunkte nach der Pause waren sicherlich das dynamische "High rollin", die mega-groovige Version des Klassikers "Baby please don't go" sowie der Party-Kracher "Let the good times roll".

Sehr netter Gag am Rande war die Ansprache. "Wir haben mal abgemacht, dass jeder aus der Band ein paar Worte zum Publikum sprechen muss", erklärte Frontmann Risager. Die dänisch-deutschen Ansagen kamen beim Publikum ebenso gut an wie der Sound der "Blues-Bigband". Kein Zweifel: Mit "Thorbjørn Risager & The Black Tornado" hat das Adler-Team wenige Wochen vor Silvester schon mal einen richtigen Kracher gezündet.

(erko)
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