Alpen Christof Ullenboom regiert Junggesellen

Alpen · Der Vize-Geschäftsführer entschied nach knapp zwei Stunden einen packenden Dreikampf bei den Alpener Schützen.

 "Gut gemacht, Papa": Tochter Judith klopfte Christof Ullenboom, der gerade König geworden war, anerkennend auf die Schulter.

"Gut gemacht, Papa": Tochter Judith klopfte Christof Ullenboom, der gerade König geworden war, anerkennend auf die Schulter.

Foto: Olaf Ostermann

Lange hatte Christof Ullenboom (40) in der Schießschlucht am Schmuhlsberg eher aus der Defensive agiert. Seine beiden Kontrahenten im Ringen um die Königswürde der Junggesellenschützen, Thorsten "Toto" Eickschen (40) und Carsten Lommen (22), setzen deutlich mehr Wirkungstreffer. Doch auf der Zielgeraden steigerte sich der Groß- und Außenhandelskaufmann zu entschlossener Treffsicherheit.

Um 19.48 Uhr pulverisierte Ullenboom den kümmerlichen Rest des Vogels mit dem 102. Bolzen, der im königlichen Finale aus der Armbrust abgefeuert wurde. "Jaaa" - Mit einem unbändigen Jubelschrei und einem Tanz mit geballten Fäusten und "högschter" Körperspannung - das hätte selbst Kult-Coach Kloppo als Softi dastehen lassen - ließ der neue König alle Anspannung raus. Vorgänger Patrick Votruba eilte herbei, hängte dem neuen Herrscher die schwere Silberkette um. Der ließ sich von den Schützen auf Schultern durch die Menge tragen, konnte sein Glück nach zwei vergeblichen Anläufen kaum fassen.

Eine der ersten Gratulantinnen war Tochter Judith (9), die mit ihrer Schwester Anna (6) mit dem Papa gefiebert hatten. Der machte ihre Mutter und seine Gattin Daniela mit seinem Volltreffer "nach zwischenzeitlicher Schwächephase", so Kommentator André Barranowski, noch vor Einbruch der Dunkelheit zur Königin. Auch sie wurde auf einem breiten Kreuz getragen und mit viel Beifall von den zahlreichen Besuchern in der Schießschlucht bedacht, die den spannenden Dreikampf bei angenehmen Temperaturen auf der wunderschön gelegenen Anlage verfolgt hatten.

Der neue Schießstand de luxe, den die Junggesellenschützen, weil gesetzlich gefordert, in den zurückliegenden Monaten mit enormem Einsatz errichtet hatten, hat seine Feuertaufe bestanden. Jedenfalls, was den Kampf gegen den Vogel betrifft. Das Preisschießen aber zeigte, dass nachjustiert werden muss. Nach mehr als drei Stunden waren erst sieben von 13 Preisen unten. Damit der Zeitplan nicht ins Wanken geriet, entschieden die Verantwortlichen um 17.34 Uhr dem Vorkampf ein Ende zu setzen.

Um 17.48 Uhr wurde die Traverse mit dem Vogel wieder hochgefahren - voll automatisch. Um 18.09 Uhr feuerte Carsten Lommen den ersten Bolzen auf das noch makellose Federvieh, das dann schnell, teils brachial an Holz verlor. Doch das Werk aus Leim und Holz ohne Nagel und Astwerk aus der Werkstatt von Ralph Lenzen erwies sich als gewohnt zäh. Christof Ullenboom war's, der - er hatte sein schwarzes Jackett abgelegt - schließlich die Akzente setzte. Erst blieb sein Bolzen am Ziel vorbei im Fang hängen. Um 19.45 Uhr brachte er die malträtierte Trophäe mit einem sanften Stupser nach Schuss Nr. 99 komplett aus dem Leim. Da raufte er sich noch das Haar über der hohen Stirn. Nur drei Minuten später erledigte er den Rest. An den Thron berief der König Sven und Birgit Thiesis, Holger und Clarissa Kuhnen, Thomas und Sabine Stienen, Hans-Jörg und Susanne Theußen, Markus und Manuela Witt, Christian und Rabea Rous sowie Carsten und Verena Weide.

(RP)
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