Rheinberg Café Sahnehäubchen, nächstes Kapitel

Rheinberg · Gisela von Thenen hört nach zehn Jahren auf, Kim Reh und Stephanie Liebich führen das Rheinberger Lokal weiter.

 Gisela von Thenen (rechts) hat am Ostermontag ihre letzte "Schicht" im Café Sahnehäubchen und freut sich, dass Stephanie Liebich und Kim Reh das Café in der Fußgängerzone weiterführen.

Gisela von Thenen (rechts) hat am Ostermontag ihre letzte "Schicht" im Café Sahnehäubchen und freut sich, dass Stephanie Liebich und Kim Reh das Café in der Fußgängerzone weiterführen.

Foto: Armin Fischer

Mission erfüllt, könnte man sagen. "Ein eigenes Café zu haben, das war schon immer ein Wunschtraum von mir", sagt Gisela von Thenen. Vor zehn Jahren hat sich die Rheinbergerin diesen Traum erfüllt und das "Café Sahnehäubchen" an der Gelderstraße am Ende (oder am Anfang, ganz wie man will) der Fußgängerzone eröffnet. Jetzt, mit 63 Jahren, reicht sie den Staffelstab weiter - "vor allem aus gesundheitlichen Gründen", wie sie sagt. Kim Reh und Stephanie Liebich werden das Café nach einer Renovierung voraussichtlich Mitte Mai wieder eröffnen.

Ein üppiges Frühstück, ausschließlich selbst gebackene Kuchen (besonders begehrt: Stachelbeer-Baiser- und Grillage-Torte) und verschiedenste Kaffee- oder Tee-Sorten: Im "Sahnehäubchen" kann man es sich gut gehen lassen. Das Interieur mit den schönen alten Stühlen, Tischen und Bänken und dem liebevoll mit Kaffeekannen, historischen Fotos und Bildern, urigen Lämpchen und Stickdecken dekorierten Drumherum sorgt für eine Wohlfühlatmosphäre wie in Großmutters Wohnzimmer. Das ist einfach nur schön.

"Die zehn Jahre waren eine wunderschöne Zeit", sagt die gelernte Friseurin. "Wunderschön, aber auch arbeitsreich. Und irgendwann muss auch mal gut sein." Am Ostermontag, 28. März, öffnet Gisela von Thenen ihr Café zum letzten Mal. Danach verabschiedet sie sich von ihren sechs Mitarbeiterinnen und den zahlreichen Stammkunden. Sie möchte das Leben mehr genießen, sich mehr um die bald drei Enkelkinder kümmern und häufiger mit ihrem Mann Hubert, der noch als Lehrer am Gymnasium arbeitet, verreisen.

Ab April wird das mehr als 100 Jahre alte Haus, das bei vielen Rheinbergern noch immer unter "Baaken" läuft, einer Frischzellenkur unterzogen. Unter anderem wird die Küche vergrößert und die Toilettenräume werden umstrukturiert und erneuert. Wenn alles glatt läuft, werden Mitte Mai Kim Reh und Stephanie Liebich das Haus eröffnen. Die beiden 28-Jährigen wollen erst einmal gar nicht viel verändern. "Die Einrichtung bleibt so, wie sie ist, der Name auch", sagt Stephanie Liebich, die am Annaberg aufgewachsen ist.

Kim Reh - er ist Essener - wird die Kuchen nach den Rezepten von Gisela von Thenen selbst backen. Reh war bisher Sozialarbeiter in der Behindertenhilfe und hat dort Spaß an der Küchenarbeit, am Backen und Kochen gefunden. Ein eigenes Café zu führen, ist auch für ihn ein Traum: "Deshalb freue ich mich, dass ich hier die Chance dazu habe." Stephanie Liebich, ebenfalls Sozialarbeiterin, wird ihre Tätigkeit in der Psychiatrie stundenreduziert fortführen. Im Café wird man sie insbesondere am Wochenende erleben, zudem wird sie sich ums Kaufmännische kümmern.

Später - aber das ist noch Zukunftsmusik - könnte es im "Café Sahnehäubchen" einen Mittagstisch oder auch Kulturveranstaltungen geben. "Das muss sich entwickeln", sagt Kim Reh.

(up)
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