Alpen Bürgerbus rollt unverändert auf Erfolgskurs

Alpen · SPD-Vorstoß Linienführung zu verändern, stößt bei Experten auf Widerspruch. Neue Idee: "Taxibus".

 Der Bürgerbus in Alpen - hier ein Archivbild mit Werner Esselborn am Steuer und Jan Höpfner, Vorsitzender des Bürgerbusvereins - ist sehr gut unterwegs.

Der Bürgerbus in Alpen - hier ein Archivbild mit Werner Esselborn am Steuer und Jan Höpfner, Vorsitzender des Bürgerbusvereins - ist sehr gut unterwegs.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Der Bürgerbus in Alpen bleibt auf Erfolgskurs. Die Fachleute haben den Antrag der SPD-Fraktion zurückgewiesen, von der bewährten Linie zu abzuweichen, um Bereiche anzusteuern, die - wie Drüpt und Teile von Menzelen - bislang nicht zum ehrenamtlich angesteuerten Nahverkehrsnetz gehören. Allerdings: In der Folge des Vorstoßes wird es Überlegungen geben, hier künftig zur Probe einen "Taxibus" auf die Schiene zu setzen, der dann rauskommt, wenn jemand gezielt danach ruft. Am Bürgerbus-Angebot, das immer mehr Kunden schätzen, wird sich absehbar nichts ändern. Das war durchgängige Meinung im Rat nach dem Vortrag von Niag-Verkehrsplaner Günter Schlüter.

Schlüter sprach von einer "Erfolgsgeschichte", die die Linie in den zurückliegenden 15 Jahren geschrieben hatte und warnte davor, ohne erkennbare Not, vom Erfolgskurs abzuweichen. "Erfolgereiche Dinge sollte man tunlichst nicht verändern", so der Verkehrsplaner im Duktus eines Fußball-Trainers. Der Erfolgskurs gipfelt derzeit darin, dass der Bürgerbusverein bereist im Vormonat die 10.000-Fahrgast-Marke überschritten hat. Diese Linie hat der Bürgerbus in den Vorjahren erst am Jahresende überrollt, wie Jan Höpfner, Vorsitzender des Bürgerbusvereins bestätigte. Der Niag-Experte bewertete die Vorschläge der Genossen in der Summe als Verschlechterung des Angebotes, die in letzter Konsequenz dazu führen könnten, dass der Bus mit aufgrund von vielen Geisterfahrten demotivierten Fahrern aufs Abstellgleis zusteuert. "Das was an neuen Kunden zu erwarten wäre", so Schlüter, "würde die Verluste nicht ausgleichen." Derzeit liege der Schnitt mit drei Gästen pro Fahrt voll im grünen Bereich.

Auch Höpfner warnte davor, die mit benachbarten Bürgerbuslinien, offiziellen Linien und Bahn fein abgestimmte Taktung, die fest in den Köpfen der Fahrgäste verankert sei, ins Wanken zu bringen. "Umbrüche bei Zeiten und Anschlüssen stiften nur Verwirrung", so Höpfner.

Grüne und FDP, die die Gedanken der SPD, das Nahverkehrsrangebot zu optimieren, angeschoben hatten, waren wie die Genossen selbst nicht überrascht, dass die Initiative auf breiter Front ausgebremst wurde. Die Grünen begnügten sich mit dem Hinweis, die Linie 65 im Bereich Drüpt/Borth zu verbessern. Und die SPD darf sich auf die Fahnen schreiben, zumindest die Idee "Taxibus" auf die Schiene gesetzt zu haben. Die CDU hängt sich dran.

(RP)
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