Rheinberg Bügelmänner sagen: "Wir können das!"

Rheinberg · Seit dem 1. Juli gibt es an der Buchenstraße in der Reichelsiedlung eine Änderungsschneiderei mit Bügelservice.

 Karakas (51, links) und Orhan Gökdag (43) freuen sich, dass ihr Geschäft schon nach kurzer Zeit gut angenommen wird RP-FoTo: Richard Diesing

Karakas (51, links) und Orhan Gökdag (43) freuen sich, dass ihr Geschäft schon nach kurzer Zeit gut angenommen wird RP-FoTo: Richard Diesing

Foto: Die Inhaber Alaettin

Ein unscheinbares kleines Geschäft in der Ladenzeile der Reichelsiedlung an der Buchenstraße 6a: Orhan Gökdag, hauptberuflich Produktionsmitarbeiter, und der durch seine langjährige Tätigkeit als Fußballtrainer bestens bekannte Alaettin Karakas, Elektrotechniker, bieten dort seit dem 1. Juli einen Bügelservice an. "Die Nachfrage ist schon sehr groß. Viele Menschen haben Termine und wenig Zeit. Familien, Schüler oder Studenten, sie alle wollen schnell etwas gebügelt haben", so Karakas.

An der Buchenstraße laufen nicht nur die Bügeleisen heiß, es wird auch umgenäht. Seit der Eröffnung des Geschäfts hat Karakas gemerkt, dass beide Angebote ähnlich gut laufen. Trotzdem: Das Hauptaugenmerk liegt auf der Änderungsschneiderei.

Doch auch der Bügelservice werde gut angekommen, sagt Karakas weiter: "Wir haben am Wochenende einige Kunden gehabt, die den Service in Anspruch genommen haben." Eine typische Kundschaft gebe es aber nicht, so der Rheinberger.

Beide sind nicht fachfremd, auch wenn ihre Hauptberufe nicht viel mit der Arbeit in ihrem neuen Geschäft zu tun hat: "Solche Sachen haben wir immer wieder nebenbei als Aushilfe oder für ältere Menschen gemacht", betont Karakas. Gökdag ist gelernter Schneider, im Geschäft kümmert sich Alaettin Karakas vorrangig um den kaufmännischen Teil.

Seine Söhne seien aus dem Haus, er habe mehr Zeit, erklärt Karakas seine Motivation. "Wir machen es, weil es uns Spaß macht, viel mit Menschen zu tun zu haben und um uns selber zu zeigen: ,Wir können das auch!'" Das Ziel sei es aber nicht, viel Geld zu verdienen, meint Karakas: "Unser Ziel ist es, dass es uns erfüllt, dass wir nebenbei unseren Spaß haben und wenn nebenbei das ein oder andere finanziell dabei rausspringt, dann ist das umso besser." Einen großen Korb mit 20 Teilen für 20 bis 30 Euro bügeln zu lassen - bei diesem Preisen dürfe keiner meckern, findet Karakas, denn: "Das ist schließlich Handbügelservice. Wir decken im Moment gerade mal unsere Kosten."

Für die Zukunft hat Karakas noch einiges vor: "Wir erstellen Flyer, machen Zeitungsannoncen und hängen Plakate aus." Die beiden Inhaber werden künftig von einer Frau unterstützt, "die aus dem Bereich kommt".

Karakas ist optimistisch. Auf die Frage, ob er mit dem großen Andrang gerechnet hat, antwortet er, dass für Kaufleute das erste Jahr kein Jahr sei, in dem man Gewinne mache, sondern es sei ein Anlaufjahr. Karakas: "Das Kind ist neu geboren, es muss erst anfangen laufen zu lernen. Und das kriegen wir hin!"

(RP)
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