Brand in Alpen Bei Feuer in ehemaliger Schreinerei explodierten mehrere Gasflaschen

Alpen · In Alpen sind Werkstatthallen bis auf die Grundmauern nieder. Der Einsatz gestaltete sich für die Feuerwehr gefährlich: mehrere Gasflaschen, gedacht für Schweißerarbeiten, explodierten. Verletzt wurde zum Glück niemand.

Brand einer Gewerbehalle in Alpen - Bilder der Löscharbeiten
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Feuerwehr löscht Brand in Alpener Gewerbehalle

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Foto: Guido Schulmann

Die Flammen haben in der Nacht gnadenlos gewütet. Das ganze Ausmaß des verheerenden Brandes ist erst am Morgen zu sehen. Von der ehemaligen Schreinerei an der Unterheide ist nur noch eine Trümmerwüste übrig. Eingefallene Mauern, Autos, von denen das Inferno nur noch ein Stahlgerippe zurückgelassen hat, Schaumteppichreste als Spuren der Versuche, dem Brand Herr zu werden. Die beste Nachricht: Menschen sind nicht zu Schaden gekommen. Und: rund 80 Feuerwehrleuten ist es gelungen, das Übergreifen der Flammen aufs unmittelbar angrenzende Wohnhaus zu verhindern. Nur das hier befindliche Büro ist arg in Mitleidenschaft gezogen worden und nicht mehr zu benutzen. Der Schaden ist sechsstellig.

Es ist exakt 23.22 Uhr, als die Meldung eingeht "Brand einer Gewerbehalle". Das lässt per Funk den Piepser bei sämtlichen Feuerwehrleuten der drei Einheiten Alpen, Menzelen und Veen ertönen. Als die ersten Kräfte im Außenbereich an der Verbindung (K 23) zwischen Alpen und Veen eintreffen, brennen die Hallen des alten Handwerksbetriebes in voller Ausdehnung. Meterhohe Flammen erleuchten den regennassen Nachthimmel.

 Großeinsatz: Rund 80 Feuerwehrleute aus Alpen und benachbarten Kommunen kämpften gegen die Flammen. Einen Übergriff der Flammen auf das Wohnhaus konnten sie verhindern.

Großeinsatz: Rund 80 Feuerwehrleute aus Alpen und benachbarten Kommunen kämpften gegen die Flammen. Einen Übergriff der Flammen auf das Wohnhaus konnten sie verhindern.

Foto: Fischer (2), bp

"Anfangs hieß es, dass eine Person vermisst wird", berichtet Alpens Feuerwehrchef Michael Hartjes. "Doch schnell war klar, dass das Ehepaar aus dem Wohnhaus in Sicherheit war und auf dem gegenüberliegenden Fahrradweg stand", so Hartjes: "So konnten wir uns voll auf die Brandbekämpfung konzentrieren." Die Hausbewohner kommen nach RP-Informationen vorerst bei Verwandten unter.

Das Problem: die Wasserversorgung im Außenbereich. Der nächste Brunnen liegt in gut zwei Kilometer Entfernung an der Ecke Ulrichstraße. Daher wird schnell Unterstützung angefordert. Aus Sonsbeck rückt die Wehr mit einem Spezialfahrzeug an, das zwei Kilometer Schlauch an Bord hat. Aus Rheinberg und Wesel kommen Fahrzeuge, die "Kühe" genannt werden, weil ihr Tank gut 4000 Liter fasst. Es wird ein Pendelverkehr zum nächsten Brunnen eingerichtet, um ständig nachzuladen. Die Unterheide ist für den öffentlichen Verkehr komplett gesperrt. Der aus Xanten georderte zweite Leiterwagen kommt nicht zum Einsatz.

Die Wehrleute müssen höllisch aufpassen. Gasflaschen, vermutlich sonst für Schweißarbeiten verwendet, explodieren mit markerschütterndem Knall. Eine Giebelwand des betagten Gemäuers lässt Einsatzleiter Hartjes vorsorglich einreißen, damit keiner darunter begraben wird. Das Dach ist da schon unten. Daran Autos, Wohnwagen und ein Boot aus der als Werkstatt genutzten Halle herauszuziehen, ist aufgrund der Höllentemperaturen nicht zu denken.

Um 2.30 Uhr ist alles unter Kontrolle. Das DRK serviert eine kräftige Erbsensuppe. Eine Brandwache bleibt als Sicherheit vor Ort. Der Trupp wird um 7 Uhr von frischen Kräften abgelöst. Gegen Mittag rücken Sachverständige der Kripo an, um die Brandursache zu finden - keine einfache Arbeit in dem riesigen Schutthaufen.

(bp)
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