Rheinberg Bluesrock mit ernsten Tönen

Rheinberg · Die "Leif de Leeuw Band" dürfte hierzulande nur eingefleischten Bluesrock-Fans ein Begriff sein. Dass sich das schon sehr bald ändern könnte, machte die niederländische Formation mit ihrem Konzert im Schwarzen Adler deutlich. Dabei hat die Band, die in dieser Formation erst seit gut zwei Jahren zusammen spielt, schon einige beeindruckende Erfolge vorzuweisen wie etwa den Gewinn der Dutch Blues Challenge Ende 2014, den European Blues Award oder die Teilnahme am International Blues Challenge in Memphis. Obgleich im Blues und Blues-Rock verwurzelt, reicht die Bandbreite des Quartetts viel weiter: Funk, Soul, Roots und selbst Fusion - für die Leif de Leeuw Band gibt es keine musikalischen Grenzen. Los ging es mit dem lupenreinen Bluesrock "Fire in the Kitchen".

Schon mit dem Opener wurde klar, warum Leifs virtuose und beeindruckende Art und Weise zu spielen beim Bluespublikum ankommt. Mit präzisen Licks und Riffs zeigte der Niederländer, was das Publikum an diesem Abend erwarten durfte. Angetrieben vom talentierten Drummer Tim Koning und prägnant begleitet von Bassist Eibe Gerhartl ließ das Quartett um Sängerin und Gitarristin Britt Jansen den Funken schnell überspringen. Einer der Höhepunkte des Konzertes war sicherlich das dreiteilige "Leelah" aus dem gleichnamigen Album. Beginnend mit fröhlichem Rockabilly erzählte Britt Jansen mit ihrer unterkühlt klaren Stimme vom Leben der amerikanischen Transsexuellen Leelah Alcron bis zu ihrem Selbstmord, den Leif de Leeuw mit geradezu weinenden und Gänsehaut fördernden Slides begleitete. Zu den wenigen Coversongs an diesem Abend zählte "Little Wing". Die Band interpretierte den Klassiker von Jimi Hendrix sehr viel ruhiger und mit derart viel Gefühl, dass es vom Publikum einen spontanen Zwischenapplaus gab. Mit "Whipping post" von den "Allman Brothers" verabschiedete sich die Band zunächst, um kurz darauf mit einer außergewöhnlichen Zugabe den Abend zu beenden. Mit dem Titel "Hocus Pocus" der niederländischen Band "Focus" durfte Britt Jansen zeigen, dass sie durchaus das Talent zum Jodeln hat.

(erko)
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