Rheinberg Blues-Königin an der Gitarre gab sich im Adler mal wieder die Ehre

Rheinberg · Ana Popovic gilt als eine der weltbesten Blues-Gitarristinnen. Auf Tournee ist sie regelmäßig im Schwarzen Adler zu Gast und begeistert ihre Fans. Es war wieder mal so weit.

Wer im Heimatland des Blues fünfmal für den "Music Award" nominiert wird und schon mit Ausnahmekünstlern wie Buddy Guy oder Jonny Lang die Bühne geteilt hat, der hat sich im Musikbusiness ein echtes Standing erarbeitet.

Die gebürtige Serbin gilt nicht umsonst als eine der besten europäischen und vielleicht sogar weltbesten Blues-Gitarristen überhaupt. Dass die 41-Jährige immer wieder im Rahmen ihrer Tourneen den Weg in den Schwarzen Adler in Vierbaum findet, erfreut ihre Fans aus der Region und den angrenzenden Niederlanden.

Für ihren Adler-Set hatte sie im Kern die Lieder ihres 2016er-Werks "Trilogy" im Gepäck. Dazu kam diesmal noch eine erlesene Combo: der langjährige Weggefährte Michele Papadia am Keyboard, der Drummer Cedric Goodman und der den Sound unermüdlich antreibende Bassist Cory "Buthel" Burns.

Das Quartett bot eine absolut starke Mischung aus den verschiedensten musikalischen Stilen - vom Bluesrock über Funk und Soul, wobei die Band den perfekten Klangboden für das flüssige und expressive Gitarrenspiel von Ana Popovic bereitete.

Mit Vollspeed ging es gleich zum Auftakt hinein mit "Ana's Shuffle", ehe "Can't stand the heat" groovig funklastigen modernen Sound mit dem großartigen Bass von Burns als Pulsgeber bot - genauso wie bei eingängigen Songs wie "She was a doorman".

Daneben bot das Quartett melodisch-rhythmische Kompositionen wie "Object of obsession", knackige Rocker wie "I'm going to love you tonight", coole Blues-Balladen wie "Johnnie Ray" mit filigranem Gitarren-Touch oder die wunderbar soulgetränkte Nummer "Train".

Lässig-jazzig kam die Formation zwischenzeitlich daher mit Songs wie "New Coat of train", ehe Ana Popovic ihre Fähigkeiten als Bottleneck-Slide-Gitarristin bei "If tomorrow was today" eindrucksvoll unter Beweis stellte.

Komprimiert furios kam die selige Jimmi-Hendrix-Nummer "Can you see me" rüber. Am Ende stand das wie entfesselt vorgetragene Medley aus "Show you how strong", "Going down" und dem legendären Hendrix-Klassiker "Crosstown traffic". Wahnsinn.

Als "Zuckerstückchen" oben drauf bewies Popovic dann noch einmal ihre außergewöhnliche Klasse mit dem Stevie-Ray-Vaughan-Klassiker "Riviera paradise". Dabei ließ sie die Gitarre genauso melodisch "singen" wie solistisch-expressiv "glühen".

Ein starker Auftritt einer starken Band mit einer starken sympathischen Frau, die ohne Starallüren durchs Beifall spendende Publikum ging, CDs verkaufte, mit den Gästen redete - und sicher nicht zum letzten Mal am Niederrhein war.

(RP)
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