Alpen Beton im Boden für Windriese Nummer 7

Alpen · Das Fundament ist fertig. Noch in diesem Jahr soll sich das neue Windrad in Drüpt drehen und Strom für etwa 1600 Haushalte liefern.

 Für das Windrad stecken 30 Tonnen Stahl und 280 m3 Beton im Boden.

Für das Windrad stecken 30 Tonnen Stahl und 280 m3 Beton im Boden.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Seit Wochen entwickelt sich ganz unscheinbar auf einem Acker an der Ortsgrenze zwischen Drüpt (Alpen) und Ossenberg (Rheinberg) eine Baustelle. Zunächst wurde ein unbefestigter Wirtschaftsweg, der von der Xantener Straße aus (B 57) nach Westen in die Felder führt, ausgebaut. Dann haben schwere Maschinen ungefähr 300 Meter von der Bundesstraße entfernt mächtig gebuddelt und große braune Erdhügel im wachsenden Grün drumherum aufgetürmt. Für den, der nahe ran fährt, ist das Rätsel schnell gelöst: Hier wird die Basis gelegt für ein weiteres Windrad, das hier errichtet werden soll. Die Rotoren sollen sich spätestens im Frühherbst drehen und Strom produzieren, sagt Investor Markus Jansen aus Viersen. Er ist Herr über fast 40 Windriesen im ganzen Land.

Der Ortsgrenzen überschreitende Windpark wächst also weiter. Bisher drehen sich sechs Rotoren im Wind, fünf kleinere, die allesamt zum Bürgerwindpark gehören, vier davon auf Rheinberger Terrain und einer auf Alpener Gebiet. In Alpen steht auch der Riese, der die fünf Vorgänger deutlich überragt. Den 146 Meter großen Koloss hat Markus Jansen im vorigen Jahr ans Stromnetz angeschlossen. Nun folgt, wie angekündigt, die Mühle Nummer sieben, die Wind erntet - und an die stattliche Höhe des Vorgängers heranreicht.

 Das Windrad im Vorhof des Salzbergwerkes Esco in Borth dreht sich seit Kurzem. Es ist das Vierte auf der Stadtgrenze von Rheinberg und Wesel.

Das Windrad im Vorhof des Salzbergwerkes Esco in Borth dreht sich seit Kurzem. Es ist das Vierte auf der Stadtgrenze von Rheinberg und Wesel.

Foto: Armin Fischer

Die Abläufe auf einer Windrad-Baustelle seien immer ähnlich, so der Investor. Am Anfang werden die Wege ertüchtigt, damit Großfahrzeuge mit ihrer tonnenschweren, ausladenden Fracht nicht im Boden versinken. "Dafür verwenden wir Natursteinschotter", betont Jansen, "auch wenn der etwas teurer ist." Das erhöhe die Akzeptanz. Der Schotter diene auch dazu, im Umfeld der Anlage die Aufstellflächen für den Baukran und die Feuerwehr herzurichten.

Dann werde das Fundament für die Mühle, die annähernd baugleich sei mit dem Vorgänger, vorbereitet. "Da der Untergrund sehr lehmig war, musste ein Bodenaustausch vorgenommen werden", sagt Jansen. Sand sei einen Meter aufgefüllt und verdichtet worden. Darauf komme dann eine sogenannte Sauberkeitsschicht aus Beton, ehe das eigentliche Fundament gegossen werde. Dazu werden 30 Tonnen Stahl benötigt und in bis zu 280 m3 Beton eingearbeitet.

Für August steht die Anlieferung der Elemente für den Mast an. Anschließend wird das Getriebe eingebaut, danach werden die riesigen Flügel montiert, was stets spektakulär aussieht. Die fertige Windkraftanlage soll am Ende eine Nennleistung von 2050 Kilowatt erreichen. Das genügt, um rund 1600 Haushalte ein Jahr lang mit Strom zu versorgen. Ein weiteres Windrad, das hier baurechtlich zulässig wäre, so der Investor, werde er nur realisieren, "wenn es die Bürger ausdrücklich wünschen und in die Anlage investieren wollen". Das geänderte Energieeinspeisegesetz (EEG) lasse aber künftig nur noch eine etwa 20 Meter kleinere Anlage mit halber Kraft zu.

Unterdessen drehen sich nach heftigem Widerstand seit Kurzem die Rotoren der neuen Windmühle im Vorhof des Esco-Bergwerkes in Borth. Die umstrittene Anlage der SL NaturEnergie ist 149,90 Meter hoch und kommt auf eine Gesamtleistung von 2,35 MW Strom. Es ist hier das vierte Riesenwindrad, das auf der Stadtgrenze zwischen Wesel und Rheinberg rotiert.

(RP)
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