Rheinberg Besuch vom Bischof aus Kaschmir

Rheinberg · Bischof Ivan Perera und Theologe Dr. Charles Davis aus der krisengeschüttelten nordindischen Region waren gestern auf Stippvisite in Rheinberg. Dechant Wolfgang Schmitz hatte das Bistum in Indien vor einem Jahr besucht.

 Dechant Wolfgang Schmitz (li.) sowie Anne Terhardt (Mitte) und die Leiterin des St.-Thekla-Altenwohnheims, Ute Elsner, empfingen gestern Bischof Ivan Perera (2.v.l.) und den Theologen Dr. Charles Davis.

Dechant Wolfgang Schmitz (li.) sowie Anne Terhardt (Mitte) und die Leiterin des St.-Thekla-Altenwohnheims, Ute Elsner, empfingen gestern Bischof Ivan Perera (2.v.l.) und den Theologen Dr. Charles Davis.

Foto: Armin Fischer

Pastor Wolfgang Schmitz hat gestern seltenen Besuch bekommen. Zu Gast waren Bischof Ivan Perera und der Theologe Dr. Charles Davis aus der nordindischen Region Kaschmir. Sie sind in der vorigen Woche nach Deutschland gekommen, um sich über Projekte des internationalen katholischen Missionswerks "Missio" zu informieren und Einblicke in ihren Alltag zu geben.

 Dechant Wolfgang Schmitz (li.) sowie Anne Terhardt (Mitte) und die Leiterin des St.-Thekla-Altenwohnheims, Ute Elsner, empfingen gestern Bischof Ivan Perera (2.v.l.) und den Theologen Dr. Charles Davis.

Dechant Wolfgang Schmitz (li.) sowie Anne Terhardt (Mitte) und die Leiterin des St.-Thekla-Altenwohnheims, Ute Elsner, empfingen gestern Bischof Ivan Perera (2.v.l.) und den Theologen Dr. Charles Davis.

Foto: Fischer

Der indische Bundesstaat Kaschmir liegt in der Himalaya-Region an der Grenze zu Pakistan auf einer Höhe zwischen 5000 und 8000 Meter über dem Meeresspiegel. Zum Bistum Pereras gehört "Top of the World", die höchstgelegene Kirche der Welt.

In dem ehemals autonomen Land sind Christen in der Minderheit, erklärt Perera: "Kaschmir hat zwei Drittel der Fläche Deutschlands, aber dort leben nur 7000 Katholiken. Wir werden nicht direkt verfolgt, leiden aber sehr unter Terroranschlägen."

Unterstützt von 50 Priestern, 200 Ordensschwestern und 20 Ordenspriestern unternimmt Perera viel, um Frieden zwischen den Religionen zu schaffen. "Bei einem Anteil von einem Prozent Christen im Land sehen wir uns als Missionare der katholischen Kirche", so Perera. In seinem Bistum betreibt die katholische Kirche Schulen, Kindergärten und Krankenhäuser. Moslems, Hindus, Buddhisten und Christen: Alle können die Einrichtungen gleichermaßen nutzen. "Unser oberstes Ziel ist es, im Dienst aller Menschen zu arbeiten und dabei die christlichen Werte zu vermitteln", sagt Charles Davis, der im kommenden Jahr in Freiburg mit dem Thema "Menschenwürde in Weltreligionen" seine Habilitation anstrebt. Die Theologen betonen, wie wichtig Hilfsleistungen aus dem katholischen Missionswerk sind. "Wir leben ausschließlich von Spenden, bekommen keinerlei Unterstützung vom indischen Staat. Im Gegenteil, wenn wir eine Schule errichten wollen, müssen wir dafür noch Verwaltungsgebühren bezahlen", erklärt Perera. Gerade in diesem Bereich möchte der Bischof die Anstrengungen in Zukunft intensivieren: "Wir müssen die Bildung der Jugend verbessern, vor allem die Ausbildung der Frauen an höheren Schulen ist uns ein großes Anliegen." Spenden dafür werden auch in diesem Jahr wieder von den Sternsingern gesammelt.

Durch die Arbeit und den Einsatz der katholischen Kirche hat sich die gesundheitliche Versorgung deutlich verbessert, auch wenn noch lange nicht alles positiv ist. Davon konnte sich Pastor Wolfgang Schmitz im vergangenen Jahr ein Bild machen: "Die Zustände im Land sind schlecht, aber die Krankenhäuser des Bistums befinden sich auf westeuropäischem Niveau. Nur was die Lieferung von Medikamenten betrifft, sieht es schlecht aus. Da müssen sich die Mediziner oftmals irgendwie behelfen."

(erko)
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