Alpen Bekenntnisse eines Schwiegersohns

Alpen · Peter Gottschlich las bei der Frauenhilfe im Evangelischen Gemeindehaus Alpen aus seinem Buch.

 Peter Gottschlich kann auch über sich selbst lachen.

Peter Gottschlich kann auch über sich selbst lachen.

Foto: Fischer

Der Nachmittagstreff der Evangelischen Kirchengemeinde ist weiblich. Die Frauenhilfe spricht da regelmäßig über Gott und die Welt. Unter diese Rubrik passt das neue Buch vom Kamp-Lintforter Peter Gottschlich. Das Buch "Niederrhein Satire, Nicht weiterlesen bitte" behandelt tagebuchähnlich den Zeitraum vom 17. Dezember 2007 bis 6. Februar 2008. In den 52 Tagen im Leben des Autors ist viel passiert, und daran lässt er seine Zuhörer bei Lesungen teilhaben.

Beispielsweise findet er in Rose seine Frau fürs Leben. Der Kamp-Lintforter Karnevalsverein (KKV) macht ihn zum Prinzen. Er geht als "Der kleine Prinz" in die Annalen ein. Wer Peter Gottschlich kennt, weiß, dass er die Gabe hat, sich selbst auf die Schüppe zu nehmen, über sich und seine Macken zu lachen. Auch in seinem neuen Buch schwingt Selbstironie mit wie der Mut, eigene Fehler einzugestehen.

Der Autor sitzt in der Damenrunde bei Kaffee und Kuchen, plaudert aus seinem Leben, erläutert Ereignisse aus seinem Buch. Ausgewählt hat er zwei Kapitel, die sich für diesen Nachmittag als passend erweisen. Es geht um den Antrittsbesuch bei seiner Schwiegermutter. Der erste Einruck wirkt nach, und Gottschlich will nichts verkehrt machen. Die Bandbreite korrekten Verhaltens hat er zuvor in Ratgebern Antrittsbesuche nachgelesen. "Ich nehme solche Ratgeber eigentlich nicht ernst", sagt er. Doch sie geben Orientierung. So gab's den guten Rat, möglichst keine polarisierenden Themen anzusprechen. "Da bleibt nicht mehr viel über", sagt Gottschlich, der dann schon mitten in seinen Erinnerungen ist.

Damals, als seine Rose ihre obligaten Schnittchen zum Abendbrot servierte. Dann der Heilige Abend mit "Karpfen blau - wie immer". Minutiös baut Gottschlich die Szene nach, nimmt seine Zuhörerinnen mit in die Küche, so dass sie die Zubereitungsschritte miterleben, auch das Quietschen des knallroten Teewagens hören sie, als das Gericht auf Goldrandtellern auf den Tisch kommt. Heiterkeit macht sich breit. Die Gedanken des Schwiegersohns amüsieren. "Wir sind alle Schwiegermütter", heißt es aus der Runde.

Info Peter Gottschlich, "Niederrhein Satire. Nicht weiterlesen bitte", 146 Seiten, Preis 14,80 Euro.

(sabi)
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