Rheinberg Bei Amazon wird auch heute gestreikt

Rheinberg · Unterdessen teilt das Unternehmen mit, dass man auch ohne Tarifvertrag ein guter Arbeitgeber sein könne. Die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter hätten höchste Priorität, es gebe viele Angebote.

Die Beschäftigten an den Amazon-Standorten in Rheinberg und Werne sind bis einschließlich heute zum Streik aufgerufen. Damit soll das Weihnachtsgeschäft des Versandhändlers weiter gestört werden. Durch die Streiks hätten die Beschäftigten erneut ihre Flexibilität im Arbeitskampf gezeugt, so die Gewerkschaft Verdi.

"Solange Amazon den Beschäftigten den Tarifvertrag vorenthält, werden die Kollegen gerade in der stressigen Vorweihnachtszeit weiter dafür sorgen, dass Amazon Lieferversprechen nicht einhalten kann", erklärt Silke Zimmer, Fachbereichsleiterin Handel bei Verdi NRW. "Bei Amazon müssen die Beschäftigten gerade in dieser Zeit unter enormen Druck schnell und zuverlässig harte Arbeit leisten. Dafür werden sie von dem Versandhändler völlig unangemessen bezahlt. Die Beschäftigten brauchen die Sicherheit eines Tarifvertrags." Für Zimmer sind aber nicht nur die Löhne ein Problem bei Amazon: "Auch die Arbeitsbedingungen lassen zu wünschen übrig. Einen Tarifvertrag über gute und gesunde Arbeit will das Unternehmen nicht mit uns verhandeln. Stattdessen wird weiter unmenschlicher Druck auf die Kollegen ausgeübt." Unterdessen teilte das Unternehmen mit, dass es jeden Tag beweise, dass man auch ohne Tarifvertrag ein guter Arbeitgeber sein könne: "Die Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeiter haben immer die höchste Priorität. An allen deutschen Standorten sind sichere und attraktive Arbeitsplätze entstanden. Amazon investiert kontinuierlich in ein gesundes Arbeitsumfeld und in Arbeitssicherheit und baut in enger Abstimmung mit den Betriebsräten die Gesundheitsangebote für die Mitarbeiter permanent aus." Einheitliche Prozesse im Gesundheitsmanagement und in der Sicherheit gewährleisteten hohe Standards in den Logistikzentren. Amazon verbessere kontinuierlich die ergonomischen Bedingungen und qualifiziere Mitarbeiter und Führungskräfte in Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Dabei setze Amazon nicht nur auf moderne Technologien zur Reduzierung von Laufwegen und auf technische Hilfsmittel. Die Logistikzentren seien klimatisiert und sorgten so für eine angenehme Raumtemperatur. Ergänzende Angebote wie Kurse zu Yoga oder Rückenschule oder betriebliche Sportgruppen stärkten ebenfalls die Gesundheit der Mitarbeiter.

(RP)
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