Rheinberg B58-Baustelle: Ärger um Schleichwege

Rheinberg · Viele Verkehrsteilnehmer suchen sich Abkürzungen, um die gesperrte Bundesstraße 58 zwischen Büderich und Grünthal-Kreuzung zu umgehen. Die Umleitung über die L 460 wird ebenfalls gemieden, Anwohner sind schon genervt.

 Die Bundesstraße 58 kann momentan nur von der Grünthal-Kreuzung Richtung Büderich befahren werden. Die Gegenfahrbahn ist wegen Bauarbeiten noch bis Anfang Juni gesperrt. Viele Verkehrsteilnehmer suchen sich nun alternative Routen, teils auf irrwitzigen Pfaden.

Die Bundesstraße 58 kann momentan nur von der Grünthal-Kreuzung Richtung Büderich befahren werden. Die Gegenfahrbahn ist wegen Bauarbeiten noch bis Anfang Juni gesperrt. Viele Verkehrsteilnehmer suchen sich nun alternative Routen, teils auf irrwitzigen Pfaden.

Foto: Armin Fischer

Seit mit dem Start der Osterferien die Sanierungsarbeiten an der B58 zwischen Grünthal-Kreuzung und der Ortszufahrt Büderich (alte B58) begonnen haben, mehren sich im Ortsteil Wallach die Beschwerden der Anwohner über eine zunehmend belastende Verkehrssituation: Neben Pkw schieben sich auch Lkw durch das Wohngebiet; und nicht alle halten sich an die vorgeschriebene Geschwindigkeit.

"Vor allem die Anwohner an der Straße Schwarzer Weg sind betroffen", bestätigt Wilhelm Weihofen vom Fachbereich Sicherheit und Ordnung der Stadt Rheinberg. Er schwankt noch, ob er diese Problematik der allgemeinen Navi-Hörigkeit oder schlicht guter Ortskunde zuschreiben soll, fest steht auf jeden Fall: Viele Verkehrsteilnehmer nutzen die Wallacher Wege derzeit als Schleichweg.

Der Hintergrund: Die B58 ist auf 2,6 Kilometern nur einseitig in Richtung Wesel befahrbar, der hier befindliche Kreuzungsbereich mit der Borther Straße (K14) ist noch komplett gesperrt. Verkehrsteilnehmer aus Wesel kommend werden über die L460 (Xantener Straße) Richtung Birten umgeleitet.

Doch diese Umleitung wird offensichtlich vielfach ignoriert. Statt dessen geht's durch Büderich, um noch vor der Sperrung in die Straße Niederwallach abzubiegen. Auch Verkehrsteilnehmern aus Richtung Rheinberg (L137/Xantener Straße) scheint der Weg über Ossenberg, Borth und Wallach attraktiver, als sich insbesondere zur Hauptverkehrszeit in die Blechschlange auf der B58 zu reihen.

"Wir haben im Vorfeld der Maßnahme mit dem Landesbetrieb Straßen NRW und der Polizeibehörde überlegt, wie wir genau dieses Phänomen verhindern können, aber gegen Navis ist man fast machtlos", räumt Weihofen ein. Mithin ist es ja nicht verboten, Schleichwege zu nutzen. Damit der Verkehr aber geordnet abläuft, habe man bei der Polizei verstärkt Kontrollen angefordert, verspricht Weihofen, der an alle appelliert, entsprechend umsichtig zu fahren.

Die Polizei hat bislang allerdings keine Verkehrsbehinderungen registriert. "Es ist nicht mehr los als sonst", sagt Kristin Heuken von der Pressestelle der Kreispolizei auf Anfrage. Diese Einschätzung teilt auch "Niederwallach"-Anwohner Ludger Jackowiak ("Luja"): "Bisher war hier nichts los, jetzt ist hier ein bisschen los", fasst er die Situation aus seiner Sicht zusammen.

Dennoch treibt die Suche nach der "kürzesten Abkürzung" bisweilen bizarre Blüten und verführt zu waghalsigen Fahrmanövern: Ganz offensichtlich hat jemand die stillgelegte Bahntrasse des Esco-Salzbergwerks als Outdoor-Piste genutzt. "Um das zu unterbinden, werden wir dort Baken aufstellen", sagt Weihofen. Der Mitarbeiter der Stadtverwaltung hat aber auch eine positive Nachricht für alle Verkehrsteilnehmer: Die Sperrung der Kreuzung Borther Straße (K14)/B58 wird planmäßig am Wochenende aufgehoben. Das werde die Verkehrssituation - insbesondere nach den Osterferien - hoffentlich entzerren.

(RP)
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