Alpen Austausch am Lagerfeuer

Alpen · Gastfamilien der ASF berichten im Nepicks-Garten von ihren Erfahrungen.

 Am Lagerfeuer (v. l.): Katharina (26) war vor zehn Jahren in Costa Rica, Jien (17) ist zu Besuch aus Malaysia und Leonard (17) war ein Jahr in Boston

Am Lagerfeuer (v. l.): Katharina (26) war vor zehn Jahren in Costa Rica, Jien (17) ist zu Besuch aus Malaysia und Leonard (17) war ein Jahr in Boston

Foto: Ostermann

Nepicks Garten, Refugium der Alpener Pfadfinder, gab für ein Treffen von Gastfamilien die richtige Kulisse. Der American Filed Service (ASF), gemeinnützige Jugendaustauschorganisation, hatte zu einem Kennenlern-Abend mit Lagerfeuer eingeladen. Diego Lamber, im ASF-Komitee am Niederrhein tätig und zugleich Mitglied der Pfadfinder, stellte das Programm des internationalen Jugendaustauschs den Gastfamilien vor.

"Uns geht es darum, dass sich die Familien am Niederrhein kennenlernen und wir weitere Familien für den Jugendaustausch gewinnen", sagte Lamber. "Wir als Pfadfinder unterstützen das AFS-Weltfriedensprogramm und den Jugendaustausch", ergänzte Benjamin Schellen vom Pfadi-Vorstand. Rund ums Lagerfeuer saßen daher Familien, die gerade einen Austauschschüler zu Gast haben, wie Jien (17) aus Malaysia bei der Gocher Familie Janßen. Für ihren Sohn Joel (13) ist ebenfalls ein Austausch geplant. "Wir sind zum ersten Mal Gastfamilie und wollen Erfahrungen sammeln", sagte Mutter Nataliya.

Familie Bahrs aus Moers ist bereits eine erfahrene Gastfamilie. Sohn Cem (15) wird im August nach Milwaukee fliegen. "Schüleraustausch ist eine ansteckende Erfahrung und macht einfach sehr viel Spaß. Man bekommt sehr viel zurück", sagte Gastmutter Kadriye. Wie bei anderen Organisationen auch, gestaltet sich die Suche nach Gastfamilien nicht einfach. Aus verschiedenen Gründen: Verkehrte Vorstellung wie die, dass Gastfamilien für die Dauer des Aufenthalts Geld bekommen, herrschen noch vor. Auch Berufstätigkeit beider Elternteile sorgt dafür, dass die Bereitschaft Gastfamilie zu sein.

Das gilt auch für Eltern, ihre Kinder ein Jahr lang den Austausch zu ermöglichen. "Das hängt mit G 8 zusammen und der Sorge, dass nach dem Auslandsaufenthalt der Anschluss nicht klappt. Das ist allerdings unbegründet", sagt Jenny Hellebrandt, ASF-Schulkoordinatorin in Krefeld. "Viele machen sich viel zu viele Gedanken und haben Stress. Sie wollen das Austauschjahr komplett durchorganisieren, was von den Austauschschülern so gar nicht gewünscht ist. Sie wollen nur unkompliziert das Land, seine Kultur und Gleichaltrige kennenlernen", ergänzt Kadriye Bahrs. Leonard Bußee (17) hat über den ASF-Austausch ein Jahr in Boston gelebt, "Völlig unkompliziert. Man wächst an sich selbst und lernt einen anderen Teil der Welt kennen." Katharina Redzko ist vor zehn Jahren als Austauschschülerin nach Costa Rica gereist. "Von meiner Begeisterung will ich abgeben und engagiere mich deshalb beim ASF."

Für Diego Lamber steht bei diesem Treffen der Austausch im Vordergrund. Im Gepäck hatte er daher verschiedene Profile von Jugendlichen, die Deutschland kennenlernen wollen. Der Verein bietet Schüleraustausch- und Community-College-Programme und Freiwilligendienste mit über 60 Länderorganisationen an. Die Projekte haben unterschiedliche Laufzeiten. Der ASF ist einer der größten gemeinnützigen Anbieter für Jugendaustausch in Familien weltweit. http://webdefence.global.blackspider.com

(sabi)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort