Rheinberg Astreiner Auftakt für die "Open Stage" in Alpsray

Rheinberg · Geht doch! Da sage noch jemand, man könne das Bürgerzentrum Alpsray nicht voll bekommen. Besser gesagt das "Medley", wie das dort im Sommer eröffnete Bistro und Café heißt. Am Samstagabend war es voll - und zwar richtig voll. Die Medley-Pächter Yasemin und Özgür Alkan hatten zusammen mit dem Trägerverein zur ersten "Open Stage" eingeladen. Fünf Künstler und Gruppen präsentierten sich an diesem Abend nach dem Motto: Wer was kann, darf ran. Und die musikalischen Gäste konnten was!

 Der "Heartchor" mit Dirigent Tom Bissels und Leadsängerin Anja Middeldorf machte den Anfang bei der "Open Stage".

Der "Heartchor" mit Dirigent Tom Bissels und Leadsängerin Anja Middeldorf machte den Anfang bei der "Open Stage".

Foto: Olaf ostermann

Mit neuer Bühne im Augsburger-Puppenkiste-Outfit, auf der Anlage und Instrumente schon bereit standen, machten die Veranstalter es den Musikern so angenehm wie möglich. Die wiederum sorgten für viel Abwechslung. Vom soften Liedermacher bis zur knalligen Rockband gab es eine Menge zu hören.

Der "Heartchor" machte den Anfang. Statt blauer Schals kam diese extrem lockere Singgemeinschaft mit vielen Bluenotes daher, schaufelte eine Menge Soul- und Blues-Feeling in die Gehörgänge des Publikums. "Cry your last tear" von Bishop P.S. Morton ist so ein Song, der sofort unter die Haut geht. Das kam an, die Zuhörer jubelten. Klasse! Open-Stage-Initiator und Moderator Hans-Peter Götzen, Vorsitzender des Trägervereins, bemühte gleich ein himmlisches Bild ob der christlich geprägten Musik: Mit Beistand von ganz oben könne die neue Reihe ja eigentlich nur ein Erfolg werden. Da hatte es "Der Nöh" aus Moers schon schwerer, zumal sein Auftritt unter argen Sound-Problemen litt. Dabei setzte der Singer-/Songwriter nur auf seine Stimme und seine Gitarre. Doch irgendwie versandeten die Songs im Geschwurbel des Alpsrayer Akustik-Nirvanas. Schade, eigentlich.

Da waren die jungen Musiker von "Distracted" einen Schritt weiter. Die Kamp-Lintforter rockten das Haus mit frischem Geradeaus-Rock und zwei coolen Damen an Mikrofon und Bass. So bekam auch der Nachwuchs seine Chance auf der offenen Bühne. Als echtes Highlight des Abends erwies sich das Trio "Blue Red 'n' Grey" aus Alpen, Alpsray und Kamp-Lintfort. Der dreistimmige Gesang von Silke Reinders-Garden, Peter Reinders und Werner Garden, lediglich unterstützt durch Peter Reinders Akustikgitarre und gelegentliche Bluesharp-Einsprengseln von Werner Garden, fesselte die Zuhörer, die plötzlich ganz ruhig und konzentriert wurden und die Schiebetür zum Schankraum nur noch ganz vorsichtig und leise öffneten. Seit elf Jahren singt sich dieses Trio in die Herzen der Musikfans. Mit Songs von Bob Dylan, Crosby, Stills & Nash und zunehmend auch eigenen Titeln. Hat viel Spaß gemacht!

Unterdessen floss das Bier in Strömen, so dass das (zu knapp bemessene) Thekenpersonal kaum nachkam. Yasemin Alkan freute sich: "Wir haben richtig viel zu tun. So könnte das immer sein." Hans-Peter Götzen meinte: "Das ist doch mal ein hoffnungsvoller Start."

Am Samstag, 12. November, 20 Uhr (ausnahmsweise nicht am ersten Samstag im Monat) geht es weiter mit der "Open Stage". Während sich am späten Abend die ersten Besucher gut gelaunt auf den Heimweg machten, rundeten fünf Bulgaren aus Essen das Programm eindrucksvoll ab: "The Rockin' Romantic" kreuzten Folklore aus Südosteuropa mit viel Geige mit Jazzrock und Pop. Eine selten gehörte, wenngleich spannende Mixtur, für die es viel Applaus gab.

(up)
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