Rheinberg Arbeitsferien auf der grünen Insel

Rheinberg · Die 16-jährige Alina Dormann aus Borth hat ein Stipendium bekommen. Sie wird "Ehrenamts-Entdeckerin" in Irland.

 Alina Dormann entdeckt Irland als Ehrenamtlerin.

Alina Dormann entdeckt Irland als Ehrenamtlerin.

Foto: Experiment

Ehrenamtliche Arbeit in Irland - für Alina Dormann ist das eine perfekte Kombination. "Ich habe mich schon mehrfach ehrenamtlich engagiert und ich wollte schon immer mal nach Irland", erzählt die 16-jährige Bortherin. Am Samstag, 21. Oktober, fliegt Alina als "Ehrenamts-Entdeckerin" auf die grüne Insel. Sie und sieben weitere Schüler aus Nordrhein-Westfalen haben ein Stipendium der gemeinnützigen Austauschorganisation "Experiment" erhalten. In Irland leben sie für zwei Wochen in Gastfamilien und unterstützen tagsüber gemeinnützige Projekte, zum Beispiel helfen sie bei der Säuberung von Flüssen oder bei der Renovierung von Schulgebäuden.

"Ich freue mich darauf, ein neues Land und seine Kultur kennenzulernen und mich gleichzeitig ehrenamtlich engagieren zu können", sagt Alina, die durch ihren Klassenlehrer von dem Projekt erfahren hat. "Als wir in der neunten Klasse waren, hat er Info-Zettel verteilt. Als ich mir das durchgelesen hatte, dachte ich: Das könnte was für mich sein. Ich habe mich beworben, und es hat geklappt."

Alina, die die Jahrgangsstufe 10 des Amplonius-Gymnasiums besucht, hat schon verschiedene Dinge ausprobiert - stets ehrenamtlich. "Ich habe eine Woche im Wiesenhof in der Altenpflege gearbeitet, war zwei Tage in einer Kindertagesstätte, habe bei meiner Mutter im Büro mitgeholfen und helfe in der Schule in der Betreuung mit. Außerdem engagiere ich mich einmal im Monat bei der CVJM-Disco für Menschen mit und ohne Handicap."

Schirmherr der "Ehrenamts-Entdecker" ist der Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretär Ulrich Kelber. "Ehrenamtliches Engagement und interkultureller Austausch wirken sich positiv auf die eigene Entwicklung aus. Mit diesem Stipendium ermöglichen wir jungen Menschen, diese Erfahrungen zu machen, und geben vielleicht sogar den Anstoß für einen längerfristigen Schüleraustausch", so Kelber. Die Jugendlichen sind bis zum 4. November in Irland, zusammen mit zwei ehrenamtlichen Begleitpersonen. Ein Vorbereitungsseminar in Düsseldorf hat bereits stattgefunden. Den Teilnehmern wurden wichtige Informationen und Kompetenzen für ihren Auslandsaufenthalt vermittelt - zum Beispiel, dass sie offen sind für Anderes und nicht schon auf den ersten Blick urteilen.

Alina wohnt in der Nähe der Stadt Cork. Welche Aufgaben sie bekommt, weiß sie noch nicht. Mit der Sprache hat sie keine Probleme. "Ich war in diesem Jahr schon auf einer zweiwöchigen Sprachreise in England. Das hat gut geklappt", erzählt die Schülerin, die Klavier spielen kann, beim SV Concordia Concordia tanzt und beim TuS 08 Rheinberg turnt. Nach dem Abitur möchte sie gerne als Au pair ins Ausland gehen. Berufliche Vorstellungen hat sie auch schon: "Irgendwas Soziales" schwebt ihr vor, denn: "Ich brauche Menschen um mich rum."

Das Ziel von "Experiment" ist seit 85 Jahren der Austausch zwischen Menschen aller Kulturen, Religionen und Altersgruppen. Der Verein ist gemeinnützig und das deutsche Mitglied von "The Experiment in International Living". 2016 reisten 1845 Teilnehmende mit "Experiment" ins Ausland und nach Deutschland. Ein Drittel von ihnen erhielten Stipendien. Kooperationspartner sind unter anderem das Auswärtige Amt, die Botschaft der USA, das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, der Deutsche Akademische Austauschdienst, der Bundestag, das Goethe-Institut und die Stiftung Mercator.

(up)
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