Rheinberg Amplonius-Leiter: Unterrichtsausfall ist Ausnahme

Rheinberg · Marcus Padtberg verweist auf eine Datenerfassung von Anfang Februar.

Marcus Padtberg, Leiter des Amplonius-Gymnasiums, tritt dem Eindruck entgegen, an seiner Schule gebe es massive Unterrichtsausfälle. "Dank der stichprobenartigen statistischen Erhebung des Unterrichtsausfalls (UnStat) durch die Schulaufsicht kann dies zweifelsfrei widerlegt werden", teilte Marcus Padtberg mit. Anfang Februar seien Unterrichtsausfälle auf Anweisung der Landesregierung genau dokumentiert worden. Im Bereich der Jahrgangsstufen fünf bis neun (Sekundarstufe I) sei keine einzige Stunde ausgefallen. Padtberg: "Es wurden im offiziellen Berichtszeitraum am Amplonius-Gymnasium 73 Stunden wegen Krankheit, Fortbildung und anderer Dienstgeschäfte qualifiziert vertreten, das heißt der Unterricht wurde von einer anderen Lehrkraft - meist fachspezifisch - erteilt. Das bedeutet im Durchschnitt eine Stunde pro Klasse pro Woche. Auf diese geringe Anzahl an Vertretungsunterricht sind wir zu Recht stolz."

Er garantiere dafür, dass in den Jahrgangsstufen fünf und sechs keine einzige Stunde ausfalle, sagte Padtberg. Ausfälle seien ausnahmsweise und in Rücksprache mit den Eltern ab der achten Klasse möglich, wenn sieben oder acht Lehrer erkrankt seien. Auch in der Oberstufe seien Unterrichtsausfälle die Ausnahme, betonte Padtberg. Können Lehrer keinen Unterricht erteilen, so erhielten die Schüler Arbeitsmaterial zum "eigenverantwortlichen Arbeiten" (EVA).

"Die mit derart wichtigen pädagogischen und erzieherischen Aufgaben betrauten Kolleginnen und Kollegen stellen den Schülerinnen und Schülern für die Zeit der Abwesenheit ausführlich und umfänglich Material zur Verfügung, das diese eigenständig er- und bearbeiten und dann in den Unterricht einbringen. Dies gilt übrigens auch für erkrankte Kolleginnen und Kollgen." Im Zeitraum der genannten Erfassung seien 29 von insgesamt 360 Stunden (acht Prozent) als eigenverantwortliches Arbeiten erteilt worden. Die Gleichsetzung von EVA mit Efa - "Entfall" - ist nach Padtberg sachlich falsch, denn die überwiegende Mehrheit der Schülerinnen und Schüler hole ihre Arbeitsbögen ab und bearbeite diese auch. Das eigenverantwortliche Arbeiten sei nicht zuletzt als Vorbereitung der Jugendlichen aufs Studium richtig und wertvoll..

Padtberg reagierte auf einen RP-Bericht vom Montag. Darin war von einem Oberstufenschüler die Rede, für den drei von vier Unterrichtsstunden an einem Tag durch eigenverantwortliches Arbeiten ersetzt wurden. Padtberg zeigte Verständnis dafür, dass Eltern das Gefühl haben, zu viel Unterricht falle aus. "Dass wir uns als Schule eine große Vertretungsreserve wünschen, die jede Krankheit, jedes anderweitige pädagogische Angebot, jede Fortbildung und mehr auffängt, ist doch klar und dass es in einem großen Schulbetrieb wie dem Amplonius-Gymnasium auch sehr selten zu Unterrichtsausfall kommt, ist - leider - auch Realität", so Padtberg. "Aber als verantwortungsvolle Schule mit einem reichen Schulleben weigern wir uns, auf wichtige Bildungsangebote wie die Studienfahrt nach Auschwitz, die Skifahrt oder den Besuch eines Schülerlabors zu verzichten."

(RP)
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