Alpen Amaliengalerie wird ein Ärztehaus

Alpen · Die roten Kerzen im Tannengrün auf den Tischen im Ratssaal brannten und warfen ihr warmes Licht auf die Beratungen in der letzten Sitzung des Rates in diesem Jahr. Doch weihnachtliche Freude wollte nicht so recht aufkommen. Kein Wunder. Das sich abzeichnende Finanzloch von 4,5 Millionen Euro im Etat für das kommende Jahr drückt allen, die im Rathaus Verantwortung tragen, schwer aufs Gemüt. Doch ganz am Ende legte Thomas Ahls als Chef der Verwaltung der Politik dann doch noch eine faustdicke Überraschung unverpackt auf den Gabentisch: Die Amaliengalerie wird ihren Zweitnamen "Ärztehaus" vom Erstbezug im Sommer an völlig zu Recht tragen. Ahls verkündete mit sichtbaren Stolz, der eine Spur von Erleichterung nicht verbergen konnte, dass der erste Mietvertrag "unter Dach und Fach" sei.

Drei Allgemeinmediziner wechseln mit ihrer Praxis definitiv von der einen Seite des Rathauses auf die andere, so der Bürgermeister, der keine Namen nannte. Die Gespräche laufen nach RP-Informationen schon lange, der Ausbau der Räumlichkeiten für die Praxis erfolgte in enger Absprache mit den Ärzten und ihren Beratern. Doch die Verhandlungen hatten sich lange hingezogen. Am Ende scheint alles gut. Dabei hatte der Bürgermeister nie seinen Optimismus verloren, dass es zur Einigung kommt. Er sollte Recht behalten.

Damit nicht genug der guten Nachrichten. Zwei weitere Mietverträge im Ärztehaus stünden kurz vorm Abschluss. Ahls äußerte sich zuversichtlich, dass dieses Jahr Tinte unter die Verträge kommen könnte, so dass sie noch vor dem Jahreswechsel trocken sei. "Ich gehe davon aus, dass Anfang des Jahres unsere Flächen zu 100 Prozent belegt sind", so seine Prognose. Dafür gab's anerkennendes Klopfen - durch die Bank von allen Parteien.

Die Gemeinde hat sich seinerzeit einen Teil des Gebäudes vom Investor gesichert und dafür richtig Geld in die Hand genommen, um bei der zunehmenden ärztlichen Unterversorgung auf dem Land mit einem attraktiven Raumangebot aktiv gegensteuern zu können. Diese Rechnung scheint aufzugehen.

Und es gab noch ein Geschenk: ein schwarzer Rabe aus Holz, den man mit ausladenden Flügeln an die Decke hängen kann. Das "schlaue Tier", wie Charly Schweden die ,Veenze Kräje' genannt hat, schenkte CDU-Frau Irmgard Höpfner Dr. Michael van Beek. Der Rat wählte den 45-jährigen Mediziner zum neuen Ortsvorsteher von Veen.

(RP)
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