Rheinberg Alte Spiele machen immer noch Spaß

Rheinberg · Gummitwist oder Hinkelkästchen: Beim Sommerfest an der Begegnungsstätte Reichelsiedlung ging es nostalgisch zu.

 Die siebenjährige Layda und die dreijährige Mina hatten viel Spaß mit dem Kettcar. Beim Fest in der Begegnungsstätte Reichelsiedlung in Rheinberg standen alte Spiele im Vordergrund.

Die siebenjährige Layda und die dreijährige Mina hatten viel Spaß mit dem Kettcar. Beim Fest in der Begegnungsstätte Reichelsiedlung in Rheinberg standen alte Spiele im Vordergrund.

Foto: Gabriele Kremer

Für die Kinder der Reichelsiedlung ging es beim Sommerfest in der Begegnungsstätte am Freitag ungewohnt nostalgisch zu. "Wir wollten etwas anbieten, dass die Kinder von heute nicht mehr kennen und das sie sich bei uns von ihren Eltern und Großeltern erklären lassen können", erklärt Koordinatorin Melanie van der Gathen. Das kam gut an, so manche Oma sah mit leuchtenden Augen zu, wenn ihre Enkel sich im Gummitwist üben oder auf einem Bein das Hinkelkästchen durchhüpfen. Dabei stellte sich heraus, dass es die klassische Rollenverteilung nicht mehr gibt. "Gerade die Jungen finden das Hinkelkästchenspiel total spannend", versichert Karin Schrempf, eine von vielen ehrenamtlichen Helfern, die an diesem Tag die fünf Mitarbeiterinnen der Stadt unterstützen.

Aber auch für den männlichen Nachwuchs hat alles seine Grenzen. Das wird beim Fadenspiel deutlich, in dem es darum geht, sich einen Wollfaden in immer neuen Figuren von den Fingern zu nehmen. "Das Spiel ist ziemlich komplex, damit kommen die Jungen nicht klar", berichtet Cornelie Gross-Thomas. Vor dem Haus an der Eschenstraße fragen sich die Kinder, warum sie Glaskugeln in eine Kuhle rollen lassen sollen. "Das Murmelspiel ist so alt, das kennt wirklich niemand mehr", sagt Lena Kalten. Immerhin kommt das so gut an, dass ein älteres Mädchen wissen möchte, ob es das auch als App fürs Handy gibt. Wer keine Lust darauf hat, durfte sich auf der Hüpfburg austoben, Kettcar fahren oder in der Tonne über den Hof rollen.

Hochspannung versprach das Schubkarrenrennen auf dem leeren Parkplatz, wahlweise mit oder ohne Insassen. Bis die drei Startplätze besetzt waren, dauerte es allerdings schon mal. "Erst sind sie schüchtern, trauen sich nicht. Aber dann haben sie richtig Spaß und feuern sich an", erzählt "Streckenposten" Sareka Roberts. Melanie van der Gathen hat unterdessen einen entspannten Nachmittag, denn koordinieren braucht sie nicht allzu viel. "Wenn irgendwo Hilfe gebraucht wird, springt sofort jemand ein. Es ist einfach toll, dass uns so viele Menschen unterstützen. Manche haben sich dafür sogar extra einen Tag Urlaub genommen und immer wieder kommen Menschen zufällig vorbei und helfen mit."

Wie die türkische Mutter, die mal eben nach Hause ging und mit einem Teller voll türkischer Pizzen zurückkam. "Es ist eine Freude mit anzusehen, wie Menschen unterschiedlichster Nationen Hand in Hand unser Sommerfest gestalten", sagt die Organisatorin. Den Grund dafür sieht Melanie van der Gathen im Charakter der Begegnungsstätte: "In diesem Haus ist für jeden Menschen ein Ansprechpartner da und das spiegelt sich heute wieder. Von der Hausaufgabenbetreuung über die Mädchengruppe bis zu den Senioren sind alle gekommen." Höhepunkt für die Kinder war zweifellos das von Hausmeisterin Maureen Miller-Welters selbst hergestellte Speiseeis.

(erko)
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