Rheinberg Als Diakon nahe bei den Menschen

Rheinberg · Seit 40 Jahren ist Karl-Heinz Hügen offiziell Seelsorger mit Zivilberuf in der Rheinberger Kirchengemeinde St. Anna.

 Karl-Heinz Hügen hat auch mit 81 Jahren seine Tätigkeit als Diakon in der Pfarrgemeinde St. Anna noch immer nicht ganz aufgegeben.

Karl-Heinz Hügen hat auch mit 81 Jahren seine Tätigkeit als Diakon in der Pfarrgemeinde St. Anna noch immer nicht ganz aufgegeben.

Foto: Armin Fischer

Seit 40 Jahren ist Karl-Heinz Hügen Diakon in der katholischen Kirchengemeinde St. Anna und hat in dieser Zeit zahlreiche Gemeindemitglieder seelsorgerlich betreut und begleitet. Von der Taufe, über die Assistenz bei der Eheschließung bis zur Beerdigung reichen seine Aufgaben, ausgenommen ist lediglich die Eucharistie. "Mittlerweile kenne ich viele Familien schon in der dritten Generation", erzählt Hügen.

Am 22. Oktober 1977 ist Hügen zum Diakon geweiht worden und war damit ein Diakon der ersten Stunde. Denn das Amt war nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil in neuer Form eingeführt worden. Unterschieden wird zwischen dem Diakon, der sich auf einer Vorstufe zum Priesteramt befindet, und dem, der zum Diakon geweiht wird. Dieser absolviert ein Fernstudium der Theologie sowie eine pastorale und spirituelle Ausbildung.

Rund vier Jahre lang hat es gedauert, bis der Annaberger "Diakon mit Zivilberuf" war. Voraussetzung dafür war übrigens auch die schriftliche Einverständniserklärung seiner Frau. "Das gilt für alle, die sich nach der Hochzeit für das Diakonat entscheiden", betont Karl-Heinz Hügen, der 30 Jahre lang bei der Stadt Rheinberg - zuletzt im Liegenschaftsamt - gearbeitet hat.

Bereut hat er den Schritt nie, sich als Diakon in der Gemeinde zu engagieren. "Ich würde es wieder so machen", sagt der 81-Jährige. Eigentlich werden Diakone mit 75 Jahren emeritiert, aber noch kann sich Hügen nicht vorstellen aufzuhören. Die Nähe zu den Menschen in verschiedenen Lebenssituationen - das macht für ihn nach wie vor die Arbeit als Diakon aus.

Kürzer getreten ist er schon. "Ich bin nicht mehr in den eigentlichen Dienstplan eingebunden, springe aber immer ein, wenn es nottut oder wenn Gemeindemitglieder darum bitten, zum Beispiel im Falle einer Beerdigung", erzählt der Annaberger, der sich gern an viele berührende Erlebnisse erinnert.

Neben vielen schweren Momenten, zum Beispiel wenn es galt, eine Todesnachricht zu überbringen, gab es auch viele schöne Ereignisse. "Ich habe mit Kardinal Meisner in St. Peter am Altar gestanden", erinnert sich Hügen. Das werde er nie vergessen. Ebenso wenig die Seligsprechung von Karl Leisner in Berlin. Aber auch die Pilgerreisen, die ihn als Urlaubsseelsorger an die Algarve führten, wird er nie vergessen.

Dank-Gottesdienst morgen am Sonntag, 11 Uhr, in der Kirche St. Anna

(RP)
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