Rheinberg Achtung: Künstlerische Vielfalt im Stadthaus

Rheinberg · Beschäftigte und Bewohner der Caritas Wohn- und Werkstätten Niederrhein stellen ihre Werke noch bis zum 11. März aus.

 Lisa Kühnen (rechts) und Julia Wemen mit dem Geschäftsführer der Caritas-Werkstätten, Bernhard Wippermann.

Lisa Kühnen (rechts) und Julia Wemen mit dem Geschäftsführer der Caritas-Werkstätten, Bernhard Wippermann.

Foto: Armin Fischer

"Das ist eine tolle Sache. So eine bunte Ausstellung hier in unserem Stadthaus zu haben, freut uns sehr", erklärte Bürgermeister Frank Tatzel. Zum zweiten Mal nach 2011 zeigt das Kulturbüro der Stadt im Foyer und Mehrzweckraum des Stadthauses eine Ausstellung mit Arbeiten von Beschäftigten und Bewohnern der Caritas Wohn- und Werkstätten Niederrhein mit dem Titel "achtung vielfalt - Kunst aus den CWWN".

Neben 34 Bildern von sechs Künstlern aus der Rheinberger Caritas-Werkstatt sind Skulpturen der Rheinhausener Werkstatt "W8ZIG", einer Einrichtung für psychisch erkrankte Menschen, zu besichtigen. Dabei handelt es sich um aus Heckenscheren, ausrangierten Sägen oder anderem Altmetall erstellte Figuren, die zum Teil eindrucksvoll beleuchtet sind.

Dass die Werkstatt aus dem Duisburger Ortsteil auch über einen Schmelzofen verfügt, zeigt der "Flaschenmann" im Eingangsbereich. Alte Weinflaschen wurden "platt" geschmolzen und dienen als Gliedmaße. Auch was die Bilder angeht, haben die Künstler eine besondere Herangehensweise. "Es werden keine Pinsel benutzt. Stattdessen kommen alte Topf- und Spülschwämme oder Spachtel zum Einsatz", so Elisabeth Pecaric, eine der künstlerischen Leiterinnen beim CWWN.

Das gemeinsame Malen in der abgedeckten Turnhalle einmal in der Woche erfüllt neben dem künstlerischen noch einen weiteren Aspekt. "Es ist immer wieder spannend zu sehen, wie konzentriert selbst Menschen daran gehen, die ansonsten zur Nervosität neigen", sagt Mitarbeiterin Andrea Emde. Dass der Umgang mit den Acrylfarben gut für die Seele ist, beobachtet auch Elisabeth Pecaric: "Sie gehen in der Kunst regelrecht auf, viele unserer Künstler bringen ihre Emotionen direkt auf die Leinwand."

Vera Thuleweit vom Kulturbüro der Stadt erinnerte daran, dass bereits seit 35 Jahren Ausstellungen im Stadthaus dargeboten werden. In der Zeit sei eine Vielzahl von Werken bekannter und weniger bekannter Künstlern präsentiert worden. "Aber diese Ausstellung ist etwas ganz Besonderes. Sie öffnet einem das Herz, sobald man herein-kommt, und nimmt den Betrachter mit Vielfalt und fröhlichen Farben sofort gefangen", sagte Vera Thuleweit. Ihr Dank richtete sich vor allem an die drei Künstler Julia Westermann, Lisa Kühnen und Werner Wackernagel: "Ihr alle zusammen habt hier eine tolle Atmosphäre geschaffen."

Tatsächlich bestechen die zumeist abstrakten Werke durch helle, sonnige Töne und eine erfrischende Vielfalt. Bernhard Wippermann, Geschäftsführer der Caritas Werkstätten, hob neben dem Engagement der Stadt das Ambiente hervor: "Ich freue mich, dass diese Ausstellung in so einem architektonisch kunstvollen Bau stattfindet." Die Werke der Künstler sind noch bis zum 11. März zu den Öffnungszeiten des Stadthauses zu besichtigen.

(erko)
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