Alpen Abfallgebühr erst mal eingefroren

Alpen · Im Umgang mit Geld neigen selbst Grüne zu konservativem Denken, wie es ihr Sprecher Peter Nienhaus gestern im Haupt- und Finanzausschuss formulierte. Er reihte sich klaglos ein in die Riege derjenigen, die die Gebühr für die Abfallentsorgung fürs nächste Jahr einfrieren möchten. Dabei würde die Kalkulation der Verwaltung durchaus Luft für eine leichte Absenkung der Sätze hergeben (RP berichte). Doch im Vorgriff auf die gestrige Sitzung hatten sich die Fraktionen darauf verständigt, lieber zu erwartende Überschüsse zu erzielen.

Rücklagen, so hieß es im Konsens aller Fraktionen, würden die Möglichkeit eröffnen, jährliche Schwankungen bei der Müllgebühr abzufedern und so eine gewisse Kontinuität sichern. So bleibt es, wenn der Rat dieser Empfehlung folgt, anders als die Verwaltung in ihrer Vorlage vorgeschlagen hatte, bei einer Gebühr von 124,32 Euro pro Person im Haushalt. Im Rathaus hatte man einen kostendeckenden Satz von 122,64 Euro - a lso 1,68 Euro niedriger als derzeit - ermittelt. Das war der Politik zu unerheblich, um schon im kalkulatorischen Vorgriff eine Anpassung vorzunehmen.

Die Gebührenzahler müssen aber nicht fürchten, dass ihnen das, was ihnen zusteht, vorenthalten wird. Überschüsse im Gebührenhaushalt fließen nicht etwa ab in den Haushalt der Gemeinde, sondern gehen als günstiger Faktor zwingend in die Kalkulation fürs Folgejahr ein und kommen so in jedem Fall, wenn auch mit zeitlicher Verzögerung, beim Gebührenzahler an.

Auch bei den Gebühren für die Grundstücksentwässerung griff die Politik regulierend ein. Sie setzte den Personaleinsatz im Rathaus bei der Entsorgung der abflusslosen Gruben und den für die rund 500 Kleinkläranlagen im Gemeindegebiet zu gleichen Teilen an. Folge: Der Kubikmeter in abflusslosen Gruben (aktuell 6,72 Euro) soll künftig statt 7,10 Euro nur 6,35 Euro kosten. Jährliche Ersparnis für einen Vier-Personen-Haushalt, so die Verwaltung: rund 100 Euro.

Besitzer von Kleinkläranlagen (aktuell 6,36 Euro) müssen im nächsten Jahr dafür statt 6,03 Euro 7,85 je Kubikmeter zahlen. Jährliche Zusatzbelastung für den Durchschnittshaushalt: ca. 40 Euro. Das fanden alle ein wenig gerechter. Der Rat muss dem noch zustimmen.

Beim Schmutzwasser bleibt's dabei: Hier wird die Entsorgung in 2016 um neun Cent günstiger: 3,67 Cent je Kubikmeter.

(RP)
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