Rheinberg 80 Jahre Pumpennachbarschaft

Rheinberg · Die Pumpengemeinschaft XaKaKa wurde 1936 aus der Taufe gehoben. Zunächst ging's um die Trinkwasserversorgung und um Brandschutz. Daraus entwickelte sich eine sehr lebendige Gemeinschaft, in der jeder für den anderen da ist.

Rheinberg: 80 Jahre Pumpennachbarschaft
Foto: Armin Fischer

Fritz Stapper (90) und Katharina Flaschel (89) sind die beiden ältesten aktiven Mitglieder und bereits seit der Gründung der Pumpengemeinschaft XaKaKa dabei. Am Wochenende feierte die Pumpennachbarschaft ihr 80-jähriges Gründungsjubiläum.

1936 zunächst vornehmlich zur Trinkwasserversorgung sowie als Brandschutzgemeinschaft mit zwei Straßenzügen ins Leben gerufen, sind es acht Jahrzehnte später fünf Straßen, die zur Gemeinschaft gehören. Zu den Straßenzügen Xantener Straße, Kanalstraße und Am Kanal, die der Gemeinschaft den Namen XaKaKa gaben, kamen im Laufe der Jahre die beiden Straßen Am Altrhein sowie An de Wei hinzu.

70 Familien engagieren sich in der Pumpennachbarschaft. "Wir freuen uns, dass die neuen Nachbarn mit eingestiegen sind, so bleibt die Tradition auf Dauer gewahrt", berichtete Schriftführer Joachim Schick. Karnevalsfeiern, Pumpenkirmes, Rosenmontagszug (seit 1979), Weckmannessen oder Sommerfest - das Jahr bietet viele Anlässe, an denen sich die Nachbarn treffen.

"Miteinander klönen und den Nachbarn mit dem Namen nennen können", erklärte der Schriftführer, was das Miteinander ausmacht. "Der Duden sagt, Nachbarn sind keine Freunde. Sie gehören auch nicht zur Familie. Aber sie erleichtern den Alltag", beschrieb es Pumpenmeister Andreas Sieske in seiner Ansprache. Eine kurze Anfrage reiche, wenn er Hilfe benötige, schon seien Helfer zur Stelle. "Ich hoffe, dass diese Pumpe auch acht Jahrzehnte weiter noch für gelebte Nachbarschaft steht."

Ein besonderer Dank galt Karin Schroeder, die seit 30 Jahren nicht nur die Pumpe alljährlich zu Altweiber sowie zu besonderen Anlässen farbenfroh schmückt, sondern auch den Schaukasten pflegt und mit aktuellen Nachrichten versieht. "Die Pumpennachbarschaften prägen das Stadtbild maßgeblich mit", sagte Bürgermeister Frank Tatzel. Wichtig sei heute wie zur Gründungszeit, dass die Nachbarn da seien, wenn jemand Probleme habe, auch wenn sich die Bedeutung von der Zweck- und Versorgungsgemeinschaft zum sozialen Treffpunkt gewandelt hat.

"Das, was ihr tut, spornt an", erklärte Karl-Heinz Borgers, Vorsitzender der Vereinigung der Historischen Pumpennachbarschaften Rheinbergs. Diese Nachbarschaft habe ganz aktive Mitglieder, die sich teils auch in der Historischen Pumpennachbarschaft eingebracht haben. Die von ihm überreichte Urkunde bringt den Dank für die Aktivitäten, die das nachbarschaftliche Leben bereichern, zum Ausdruck. Im Anschluss ging man zum geselligen Teil des Jubiläums über.

Historisches im Internet unter www.xakaka.de

(rim)
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