Rheinberg 6000 Besucher kamen zur ersten Kreativmesse in Rheinberg

Rheinberg · Margret Kranenburg ist aus Zeewolde angereist, das westlich von Amsterdam liegt. "In den Niederlanden ist kreatives Arbeiten ein Trend", sagt sie. "Dieser Trend ist stark. In Deutschland kommt er immer mehr an."

 Neue Ideen suchen und selbst aktiv werden - das wollten die Besucher der ersten Kreativmesse in Rheinberg.

Neue Ideen suchen und selbst aktiv werden - das wollten die Besucher der ersten Kreativmesse in Rheinberg.

Foto: Christoph Reichwein

Deshalb präsentierte sie bei der Kreativmesse ihre künstlerische Arbeit mit Gildingwachs. Sie drückte und vertrieb mit ihrem Zeigefinger goldene und dunkelgrüne Farbe auf einem Kunststoffplättchen, auf dem "Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag" mit erhabenen Buchstaben zu lesen war. Am Ende glich dieses Plättchen optisch einem Messingschildchen. "Die Menschen wollen etwas Individuelles haben, was es nur einmal gibt", sagte sie. So strömten am Samstag und Sonntag geschätzte 6000 Besucher in die Hallen der Messe Niederrhein, die zur ersten Kreativmesse geöffnet hatte. "Der Trend geht in Richtung Selbermachen", berichtete Marvin Okken. Der 22-jährige studiert Wirtschaftsinformatik in Köln und lud Anfang 2016 zu seiner ersten Kreativmesse in die Bad Godesberger Stadthalle in Bonn ein. "Die Resonanz war sehr gut", blickte er am Wochenende auf seine erste Messe zurück. So organisierte er in diesem Jahr gleich drei Messen, in Bonn, in Rheinberg sowie am 30. September und 1. Oktober in Wuppertal.

Auch wenn einige der 110 Aussteller gleich sind, ändern sich bei diesen drei Kreativmessen die Besucher. Die kommen meistens aus einem Umkreis bis zu 50 Kilometern. Bei der Kreativmesse in Rheinberg reisten sie vor allem aus den Kreisen Kleve und Wesel sowie Duisburg an. Dabei sind Frauen deutlich in der Mehrheit, die meisten davon im Alter zwischen 20 und 50 Jahren.

Sie sind auf der Suche nach ausgefallenen Ideen, um zum Beispiel eine Geburtstagsfeier vorzubereiten oder ein Geschenk mit einer besonderen Grußkarte zu versehen. Am liebsten legen sie selbst Hand an, wie in der Stempelschmiede von Yvonne Leistner. Zusammen mit der Hagenerin stempeln sie zum Beispiel Schnecken auf ein Stück Papier, das sie mit einem Pigment bestreuen und mit Spezialfilzstiften bemalen. Auf einer Herdplatte erhitzt Yvonne Leistner das kleine Kunstwerk der Embossingtechnik, das nun aussieht, als sei es mit einer metallisch glänzenden Emaille überzeugen. "Eigenes Design wird immer wichtiger", sagt sie.

Neben den modernen Kunsttechniken sind auch traditionelle zu finden, beispielsweise Stricken, Häkeln oder Nähen. Dazu kommt das "Upcycling", das Herstellen von Produkten aus dem Müll. So zeigte Gregor Volk, wie Kreative aus alten Fahrradreifen Gürtel herstellen können. "Das ist ein Trend", sagt der Mülheimer. Weil das so ist, hat Marvin Okken für das nächste Jahr wieder Kreativmessen in Bonn, Rheinberg und Wuppertal geplant. Die in den Hallen der Messe Niederrhein findet am 5. und 6. Mai 2018 statt.

(got)
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