Rheinberg 500 Euro Strafe nach Prügelei

Rheinberg · Zwei Pizzeria-Mitarbeiter müssen nach einer Auseinandersetzung mit einem Taxifahrer je 500 Euro zahlen. Das Rheinberger Amtsgericht ließ sich gestern auf den Vorschlag der Verteidigung ein, das Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung gegen eine Geldauflage einzustellen. Grund war unter anderem, dass das Opfer erst gar nicht zum Prozess erschienen war.

Beide Angeklagte waren nicht vorbestraft. Nicht nur der Taxifahrer, sondern auch ein Zeuge des Angeklagten fehlten unentschuldigt. Die Tat liegt schon länger zurück.

Im September 2014 hatte es einen handfesten Streit zwischen einem Mitarbeiter der Pizzeria und dem Taxifahrer gegeben. Der Angeklagte sagte, er sei während der Arbeitszeit unvermittelt von hinten niedergeschlagen worden. Dabei sei er auf einen Glastisch gefallen. Er habe zwar zugeschlagen, sagte der 30-Jährige, aber nur zur Verteidigung. Auch sein Vater, der ebenfalls angeklagt war, war nach Ansicht der Staatsanwaltschaft in das Geschehen verwickelt. Er beteuerte allerdings, er habe den Streit schlichten wollen. Die Richterin und der Vertreter der Staatsanwaltschaft folgten dieser Einlassung nicht. Eine Zeugin hatte einen Teil des Vorfalls beobachtet und keinerlei Angriff des Opfers geschildert. Es habe auch nicht so ausgesehen, als hätte der Vater nur geschlichtet, sagte sie. Laut Anklage hatte der 30-Jährige seinem Opfer einen Kopfstoß und mehrere Faustschläge ins Gesicht versetzt. Der Vater habe von hinten zugeschlagen. Zudem soll das Opfer mit einem Klappstuhl angegriffen worden sein. Der 30-Jährige gab an, er habe dem Taxifahrer einige Tage zuvor die Vorfahrt genommen, dafür habe der sich rächen wollen.

Keine überzeugende Erklärung, fand das Gericht. Der Taxifahrer konnte dazu keine Stellung nehmen, weil er unentschuldigt fehlte. Zur weiteren Aufklärung wären weitere Verhandlungstermine nötig gewesen.

(bil)
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