Rheinberg 125 Kinder werden zu Zirkus-Artisten

Rheinberg · An der Grundschule am Annaberg wird beim "Ferienalarm" des Jugendamtes mit dem "Circus Rondel" trainiert.

 RP-Fotograf Armin Fischer kletterte im Zirkuszelt aufs Trapez, um die Zirkuskinder aufs Foto zu bekommen. Sie trainieren für die Abschlussveranstaltung am Freitag.

RP-Fotograf Armin Fischer kletterte im Zirkuszelt aufs Trapez, um die Zirkuskinder aufs Foto zu bekommen. Sie trainieren für die Abschlussveranstaltung am Freitag.

Foto: Armin Fischer

Es ist dunkel im Zirkuszelt. Nur lilafarbenes Licht lässt die Manege hell erleuchten. Zirkusdirektor René Ortmann dirigiert die Kinder für ein Gruppenfoto in die Manege. Freundlich, aber bestimmt positioniert er Jongleure an die Seiten, Fakire in die Mitte und Artisten dazwischen. "Wir haben das Zirkus-Konzept vor 21 Jahren umgestellt, weil es uns so viel Spaß macht, mit Kindern zu arbeiten", wird er später beim Gespräch mit der RP sagen. Denn so lange schon arbeitet "Circus Rondel" vornehmlich mit Kindern, der normale Zirkusbetrieb rückt in den Hintergrund.

Babette Heimes ist Stadtjugendpflegerin in Rheinberg: "Die sozialen Qualitäten der Kinder werden hier geschult." Die Kinder würden, so Heimes, über ihre Grenzen gehen. "Man glaubt gar nicht, dass Kinder so etwas können. Aber sie erfahren durch die professionelle Anleitung der Zirkusleute und von uns, dass sie Herausforderungen annehmen können", so Heimes.

Die Kinder, das sind 125 Jungen und Mädchen zwischen sechs und 13 Jahren. Manche sind schon seit dem Start des ersten "Ferienalarms" vor fünf Jahren mit dabei: "Die sind jetzt schon traurig, wenn sie zu alt werden, um wieder zu kommen", sagt Heimes. Die Zusammenarbeit mit dem Zirkus Rondel kam mehr oder weniger zufällig. "Herr Ortmann hat sich genau dann bei mir vorgestellt, als wir das Ferienprogramm planen wollten." Die Zusammenarbeit blieb bestehen. Der Zirkus mache gute pädagogische Arbeit, könne die Kinder gut motivieren, sagt Heimes.

Finanziert wird das Zirkusprojekt mit 20 ehrenamtlichen Helfern durch die Stadt Rheinberg mit Unterstützung der Sparkasse am Niederrhein. Dadurch können auch Zuschüsse für Familien mit weniger Geld ermöglicht werden. Die Kinder trainieren mit den Zirkusleuten, den Rest der Zeit können sie spielen, malen oder kickern. Bei gutem Wetter gibt es als Angebote Kettcarrennen oder eine Hüpfburg.

Kinder können viele verschiedene Aufgaben für die erste von drei Aufführungen am Freitag übernehmen, zu der bis zu 600 Besucher kommen. "Wir wollen das Beste aus den Kindern herausholen", so Ortmann. Schief gegangen ist noch nie etwas: "Wir gehen da voll auf Nummer sicher. In den 21 Jahren, in denen wir schon mit Kindern arbeiten, ist noch nie etwas passiert und da kann auch nichts passieren", erklärt er zum Schluss.

Am Freitag, 17. Juli, um 18 Uhr, findet die erste Abschlussvorstellung auf dem Gelände des Grundschulstandortes "Grote Gert" statt. Eintrittskarten kosten 5 Euro für Erwachsene und 2 Euro für Kinder. Sie sind in der Grundschule erhältlich.

(RP)
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