Rheinberg 12 Teilnehmer, 25 Bilder, 799 Jahre Malerei

Rheinberg · Der Freitagskurs von Kiki Dietz aus Ossenberg stellt erstmals öffentlich aus - bis zum 9. März im Stadthaus Rheinberg.

 Der Freitagskurs von Kiki Dietz (re.) stellt erstmals aus. 25 Gemälde sind im Stadthaus zu sehen. Die beiden abgebildeten Bilder rechts stammen von Günter Katzur (Mitte hinten) und Martina Feldkamp (3. von rechts hinten).

Der Freitagskurs von Kiki Dietz (re.) stellt erstmals aus. 25 Gemälde sind im Stadthaus zu sehen. Die beiden abgebildeten Bilder rechts stammen von Günter Katzur (Mitte hinten) und Martina Feldkamp (3. von rechts hinten).

Foto: Uwe Plien

Als einziger malender Mann unter malenden Frauen - das ist für Günter Katzur vom Annaberg kein Problem. "Wir sind eine gute Truppe, verstehen uns prima und haben mit der Malerei ein gemeinsames Interesse." Dann fügt der 64-Jährige schmunzelnd hinzu: "Wenn die Damen mal was Männerfeindliches erzählen wollen, sagen sie meistens: Günter, hör mal weg!"

 Ein Engelbild von Günter Katzur, dem einzigen Mann in der Runde.

Ein Engelbild von Günter Katzur, dem einzigen Mann in der Runde.

Foto: Uwe Plien

Günter Katzur gehört wie Rita Illenseer, Susanne Lubjuhn, Inge Kautz, Brigitte Becker, Annemarie Heun, Heidi Schlehuber, Brigitte Brombach, Elke Krauss, Martina Feldkamp, Bärbel Zylka und Hanne Berg zum Freitagskurs von Kiki Dietz. Immer freitagsmorgens treffen sich die Kunstfreunde für zwei Stunden im Atelier ("Werkstatt für Malerei") von Kiki Dietz in Ossenberg an der Kirchstraße.

 "Blumen in der Dämmerung" von Martina Feldkamp.

"Blumen in der Dämmerung" von Martina Feldkamp.

Foto: Uwe Plien

"Es gibt in meinen Kursen keine inhaltliche Klammer, jeder kann sich seine eigenen Herausforderungen und Motive suchen", sagt die Künstlerin und verweist beispielhaft auf die Vielfalt von Landschaftsmalerei in ihren Kursen. "Das reicht vom Niederrhein über das Allgäu bis nach Griechenland."

Seit fünf Jahren gibt es den Freitagskurs. Die meisten Teilnehmer kamen weitgehend ohne Vorkenntnisse und haben sich nach Einschätzung von Kiki Dietz sehr gut entwickelt. Jetzt stellen sie erstmals aus, entsprechend hibbelig und nervös ging es gestern im Stadthaus zu. Für jedes der 25 Bilder musste ein geeignetes Plätzchen gefunden werden, die Gemälde in unterschiedlichen Formaten - sogar runde und ovale Formen sind dabei - mussten noch aufgehängt werden.

Eigentlich gibt es nur eines, das alle Teilnehmer gemeinsam haben: Sie malen mit Acryl. Weil man das gut übermalen kann. Der Titel der Ausstellung lautet "799 Jahre Malerei". "Wir haben einfach das Alter aller Teilhaber zusammengerechnet", sagt Kiki Dietz. Bis zum 28. Februar hat der Titel Bestand, dann hat Teilnehmerin Heidi Schlehuber Geburtstag und es muss dann richtig "800 Jahre Malerei" heißen. Bis zum 9. März bleiben die käuflichen Bilder im Stadthaus hängen.

Es sind ganz unterschiedliche Darstellungen dabei. Manche sehr gegenständlich wie ein recht imposanter Löwenkopf, andere eher abstrakt-diffus. Dazu zählt ein Engel-Bild von Günter Katzur und auch ein sehr gelungenes Werk von Martina Feldkamp. Die 53-jährige Bortherin hat es "Blumen in der Dämmerung" genannt. "Ein Foto in einer Gartenzeitung hat mich auf die Idee gebracht, es zu malen", erzählt sie. "Aber das Ergebnis hat nicht mehr viel mit dem Ursprungsbild zu tun. Ich suche meinen ganz eigenen Stil, bei mir muss eine besondere Stimmung in den Bildern liegen." Martina Feldkamp malt nur freitags, wenn sich die Gruppe trifft. Dann findet sie die nötige Ruhe, kann sich auf die Malerei einlassen. Das Ergebnis spricht für sich.

Die Freitagsmaler freuen sich über viele Besucher und ermuntern diese, ihre Meinung zu den Bildern mitzuteilen. Lob und Kritik kann man entweder ins Stadthaus an jeanette.haas@rheinberg.de mailen, oder man geht auf die Seite

(up)
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