Rheinberg 104 Jahre: Else Amendt ist die älteste Rheinbergerin

Rheinberg · Sicher hat Else Amendt es auch einer stets ungebrochenen Lebensfreude, Zuversicht und Bodenständigkeit zu verdanken, dass sie nun ihren 104. Geburtstag feiern konnte. "Ihren Ehrentag mit dem Besuch der Familie, des Bürgermeisters und der offiziellen Gäste hat sie sichtlich genossen", freut sich Ute Elsner, Leiterin des Rheinberger St. Thekla-Heimes, in dem Else Amendt seit 2006 wohnt. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten lässt es sich die 104-Jährige nicht nehmen, am Leben teilzunehmen. "Bei unseren Festen schaut sie immer vorbei", bestätigt Elsner. Und noch heute singt Amendt gerne das Lied "Ich bin so fröhlich". Dabei hatte die Jubilarin so manchen Schicksalsschlag hinnehmen müssen: Zwei Weltkriege sowie Flucht hat sie erlebt, musste 1975 den frühen Unfalltod ihres Ehemannes Gerhard verkraften. Doch Else Amendt hat selbstbewusst ihre Position im Leben gefunden und behauptet.

 Else Amendt hat ihren 104. Geburtstag mit viel Besuch sichtlich genossen.

Else Amendt hat ihren 104. Geburtstag mit viel Besuch sichtlich genossen.

Foto: Stadt Rheinberg

Amendt ist ein Kind des Ruhrgebiets, und im "Pott" lernt man früh, immer nach vorne zu schauen. Geboren am 9. Juni 1913 in Gelsenkirchen, ist Amendt in Duisburg-Hochheide aufgewachsen. Hier absolvierte die Jubilarin ab 1927 ihre Ausbildung und lernte Ehemann Gerhard kennen, den sie 1935 heiratete. Mit ihm hat sie zwei Söhne. Zwei Enkel und mittlerweile drei Urenkel bereichern das Leben von Else Amendt.

Im Gegensatz zu vielen Frauen ihrer Generation war die Hochheiderin immer berufstätig. Bis sie 1974 in Ruhestand ging, war sie unter anderem bei der damaligen Stadt Homberg sowie in einem Autohaus beschäftigt. "Ein typisches ,Hausmütterchen' war sie sicher nicht", sagt auch die St. Thekla Heimleiterin.

Besondere Hobbys hat die Jubilarin nicht. Sie gehört noch zu der Generation, die keine Freizeit kannte, weil sie zu sehr mit dem Leben beschäftigt war. Dennoch gibt es Dinge, die der 104-Jährigen immer am Herzen lagen und noch liegen: 71 Jahre lang war Else Amendt Mitglied bei der KFD Liebfrauen in Hochheide und St. Peter In den Haesen. Außerdem gehörte sie bis 2008 der St. Hubertus Schützenbruderschaft an. 1933 war Else Amendt an der Seite ihres späteren Ehemanns Gerhard sogar Schützenkönigin.

(nmb)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort