Rhein-Kreis Neuss Wohnungsnot: Kreis soll Konzept entwerfen

Rhein-Kreis Neuss · Thema Wohnungsbaugesellschaft beschäftigte den Kreisausschuss. Entwürfe sollen Klarheit bringen.

 Mangelware bezahlbarer Wohnraum - auch im Rhein-Kreis.

Mangelware bezahlbarer Wohnraum - auch im Rhein-Kreis.

Foto: ki-

In einem Punkt waren sich alle einig: Es fehlt bezahlbarer Wohnraum. Doch wie der am besten zu beschaffen sei oder besser mit welcher "Einrichtung", darüber herrschte in der gestrigen Kreistagssitzung zunächst keine Einigkeit. So hatte die UWG den Antrag gestellt, die Verwaltung zu beauftragen, ein Konzept zur Gründung einer Kreiswohnungsbaugesellschaft oder der Beteiligung an einer bestehenden Wohnungsbaugesellschaft zu erarbeiten. Auch, so erläuterte UWG-Fraktionsvorsitzender Carsten Thiel, solle geprüft werden, ob die Kommunen des Rhein-Kreises Neuss sowie weitere "kommunalnahe Akteure" sich daran beteiligen könnten. "Zweck der Wohnungsbaugesellschaft ist nicht die Gewinnerzielung, sondern die Förderung des sozialen Wohnungsbaus sowie die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum im Kreisgebiet, insbesondere für dessen Bürger", formulierte Thiel und: "Es muss endlich gehandelt werden."

Dem widersprachen die Vertreter der anderen Parteien nicht, der Gründung solch einer Gesellschaft wohl. "Die Grünen halten das nicht für notwendig", sagte deren Fraktionsvorsitzender Erhard Demmer und betonte, dass die Kreisverwaltung koordinierend tätig werden solle. Auch Rainer Thiel, SPD-Fraktionsvorsitzender, sieht die Hauptaufgabe des Rhein-Kreises in einer "überörtlichen Koordination". "Wir brauchen keine Wohnungsbaugesellschaft, die nur Geld verschlingt, aber keinen einzigen Quadratmeter Wohnraum schafft", sagte er. Auch Kirsten Eickler von den Linken sprach von einer Koordinierungsstelle, die beim Kreis angesiedelt sein solle. FDP und CDU waren im Kern mit dem UWG-Antrag einverstanden.

Doch dann formulierten alle an einer Alternative, die anschließend ohne Gegenstimme beschlossen wurde. Danach soll die Kreisverwaltung nun ein Konzept erstellen, das drei mögliche Szenarien berücksichtigt: Gründung einer Wohnungsbaugesellschaft, Beteiligung an einer bereits bestehenden sowie den Einsatz eines Koordinators. Im Finanzplan des Haushaltsentwurfes für 2018 wurden bereits 50.000 Euro als Stammeinlage für eine mögliche Gesellschaft eingestellt.

(goe)
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