Rhein-Kreis Neuss Unternehmen diskutieren über Attraktivität von Arbeitgebern

Rhein-Kreis Neuss · Das Pharmaunternehmen Janssen, Teil des Gesundheitskonzerns "Johnson & Johnson", gehört zu den besten Arbeitgebern im Land.

 Janssen-Personalchef Frank Zils hielt einen Impulsvortrag beim Forum.

Janssen-Personalchef Frank Zils hielt einen Impulsvortrag beim Forum.

Foto: Janssen/P. Becher

Was macht Arbeitgeber attraktiv? Um diese Frage ging es bei dem Forum "Unternehmen im Dialog" bei Janssen Deutschland. Rund 50 Vertreter der Geschäftsleitungen von regionalen Unternehmen aus den Bereichen Gesundheit und Pflege, IT, Finanzen, Recht, Unternehmens- sowie Personalberatung waren zu dem Austausch gekommen. Janssen hat seinen Deutschland-Sitz in Rosellerheide und zählt zu Deutschlands zehn größten Arzneimittelherstellern. Bundesweit beschäftigt der Konzern rund 800 Mitarbeiter, weltweit hat die Pharmasparte, die zum Gesundheitskonzern Johnson & Johnson gehört, rund 40.000 Mitarbeiter in über 150 Ländern.

Partner der Veranstaltung in Neuss waren der Verein "Das Demographie Netzwerk" - kurz ddn -, der Personaldienstleister DIS AG sowie das Forschungs- und Beratungsinstitut "Great Place to Work". Letzteres zeichnet jährlich Deutschlands beste Arbeitgeber aus. 2016 erzielte die "Johnson & Johnson Family of Companies" den dritten Platz unter den Unternehmen mit 2001 bis 5000 Mitarbeitern.

Bei dem Forum in Neuss hielt Frank Zils, Leiter Personal von Janssen, einen Impulsvortrag zur "Intergenerativen Führung und Zusammenarbeit". "Um als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben, ist es wichtig, wie wir als Unternehmen mit dem demografischen Wandel umgehen", so Zils. Dazu habe Janssen vor Jahren ein "Silverpreneur"-Programm erarbeitet, das ebenfalls ausgezeichnet worden ist.

"Wir machen aber keine Rentenberatung oder Rollatoren-Vorbereitung", sagt Zils. Es gehe vielmehr darum, wie Mitarbeiter damit umgehen, wenn die unterschiedlichsten Generationen eng zusammenarbeiten. "Es gibt verschiedene Erwartungen und Ansprüche. Daher müssen wir als Arbeitgeber uns der Frage stellen, wie intergenerative Teams geführt werden können und müssen." In der Literatur und in vielen Unternehmen sei der Umgang mit generationen-typischen Werten und Ansprüchen bislang wenig reflektiert.

Zils hat festgestellt, dass die Generation 55plus und die Generation Y - benannt nach dem englischen Why (Warum), die die Jahrgänge 1980 bis etwa 1999 beschreibt, weil diese Althergebrachtes in Frage und die Arbeitswelt auf den Kopf stellen - sehr viele Gemeinsamkeiten aufweisen. "Wertemäßig sind die sehr eng beieinander. Die einen haben im Laufe ihrer Berufsjahre gelernt, dass Arbeit nicht alles ist. Und die Generation Y hat dies quasi in den Genen", so Zils.

In Neuss ging es bei einem weiteren Vortrag auch um die Frage nach dem idealen "Chef, Kumpel oder Tyrann?" Für Zils gilt: "Den idealen Chef vergleiche ich mit einem Orchesterleiter. Dessen wichtigste Aufgabe ist es, ein Team weiter zu entwickeln." Er sollte Vertrauen schenken und ausstrahlen, respektvoll und wertschätzend mit Mitarbeitern umgehen, selbst Leidenschaft an den Tag legen sowie werteorientiert sein. Zils: "Eine Führungspersönlichkeit eben."

(bab)
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