Rhein-Kreis Neuss Superintendent Denker vor zweiter Amtszeit

Rhein-Kreis Neuss · Kirchenkreis Gladbach-Neuss geht zum Reformationsjahr 2017 Kooperationen ein. Reformationssynode im Herbst.

Bei der Kreissynode im Reformationsjahr 2017 wird es bunt. "Jeder Kirchenkreis pflegt Partnerschaften irgendwo in der Welt", sagt Martina Wasserloos-Strunk, die Sprecherin des Kirchenkreises Gladbach-Neuss. Diese Vielfalt über Landesgrenzen hinweg soll die Synode widerspiegeln, zu der im September 2017 nach Rheydt eingeladen wird.

Bei der Herbsttagung der Kreissynode im Mönchengladbacher Ernst-Christoffel-Haus in diesem Jahr standen andere Themen im Vordergrund. Superintendent Dietrich Denker, geistliches Oberhaupt von rund 128.000 evangelischen Christen, wurde nach zwei Jahren im Amt bestätigt. Er kündigte für seine zweite Amtsperiode an, sich mehr inhaltlichen Fragen wie Umwelt- und Naturschutz oder der Integration von Migranten widmen zu wollen, nachdem die ersten beiden Amtsjahre stark von intensiven Strukturdebatten geprägt waren. Ein Punkt dabei war die Fusion der evangelischen Gemeindeämter, die nun auf dem Weg ist. Vom 1. Juli 2017 an werden die Gemeinden des Kirchenkreises zentral von Rheydt aus "gecoacht", das Neusser Gemeindeamt geschlossen. Die 44 Mitarbeiter dieser neuen Verwaltung werden dann von einem Ort aus Finanzen, Personal und Immobilienbesitz der Kirche im Auge haben. Das soll die Gemeinden, die alleine im Rhein-Kreis 69.000 Christen zählen, spürbar entlasten.

Die internationalen Delegierten als Gast der Reformationssynode werden im kommenden Jahr auch stimmberechtigt sein. "Das gibt es zum ersten Mal", betont Wasserloos-Strunk, die darauf verweist, dass auch Vertreter der katholischen Kirche zu Gast sein werden.

Gemeinsam mit den Kirchenkreise Krefeld-Viersen, Aachen und Jülich hat der Kirchenkreis Gladbach-Neuss zwei große gemeinsame Projekte für das Reformationsjahr 2017 in Vorbereitung. Vor der Synode wird im Brückenpark Jülich ein Fest der Begegnung gefeiert, mit Gästen aus Afrika und Asien. Wasserloos-Strunk: "Auch Muslime sind eingeladen." Außerdem haben die vier Kirchenkreisen im Westen Nordrhein-Westfalens Pilgerwege zum Jubiläumsjahr initiiert. Einen ersten Pilgerweg gingen evangelische Christen schon zum Reformationstag in diesem Jahr in Krefeld, ein letzter dieser Gänge wird Ende Oktober 2017 nach Schleiden in der Eifel unternommen. Pilgern ist eigentlich nicht typisch evangelisch und eher ein Brauch der Katholiken, sagt Wasserloos-Strunk. Man habe aber überlegt, wie man ein Zeichen für die Ökumene setzen könnte und sich für den Pilgerweg entschieden. Weil, so Wasserloos-Strunk, "das für uns Protestanten ungewohnt und neu ist."

Einen Gesamtüberblick über die Angebote der vier kooperierenden Kirchenkreis im Lutherjahr 2017 vermittelt die Internetseite www.2017-reformation.de.

(juz)
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